Kein Corona-Medikament: Patient klappert 30 Apotheken ab
Schnupfen, Halsweh, Fieber – gefühlt liegt jeder zweite Österreicher mit Erkältung, Corona oder Influenza krank im Bett. Tendenz steigend. Gerade jetzt wird auch noch ein wichtiges Medikament knapp: Paxlovid, das speziell für die Behandlung von Corona entwickelt wurde und die Virusvermehrung im Körper eindämmen soll. Den Engpass hat ein Patient nun am eigenen Leib erfahren und öffentlich darauf aufmerksam gemacht.
Verschrieben, aber nicht lagernd
Auf X (ehemals Twitter) schreibt der Mann, dass er 29 Wiener Apotheken angerufen habe, um das vom Arzt verschriebene Medikament zu bekommen. Keine hatte es lagernd, es sei nicht lieferbar. Erst bei der 30. Apotheke habe er Erfolg gehabt, eine Packung sei noch übrig gewesen. Bestätigt wird das von Molekularbiologe Ulrich Elling. Ebenfalls auf X berichtet er von "persönlichen Recherchen", die ergeben hätten, dass Paxlovid in Österreich vergriffen sei, weil es nicht rechtzeitig bestellt worden sei. Außerdem sei "die Welle lange erwartet" gewesen, Vorbereitung habe es laut Elling so gut wie keine gegeben (nachzulesen in den Kommentaren des Posts).
Rauch wehrt sich
Diesen Vorwurf lässt die Regierung nicht unkommentiert auf sich sitzen. Gesundheitsminister Johannes Rauch antwortet direkt auf Twitter mit folgendem Statement: "Der Bund hat 180.000 Packungen Paxlovid beschafft und über den Großhandel an öffentliche Apotheken, Hausapotheken und Spitalsapotheken ausgeliefert. Nach den von Apotheken übermittelten Abrechnungszahlen wurden bis Ende Oktober ca. 110.000 Packungen an Kund:innen abgegeben." Darüber hinaus arbeite man mit der Apothekerkammer an einer Neuverteilung bestehender Vorräte und es werde versucht, zusätzliche Mengen zu beschaffen.
Ärger im Netz
Unterdessen melden sich immer mehr Menschen, die offenbar Paxlovid brauchen, aber nirgends bekommen. Sie machen ihrem Ärger über den Engpass in Sozialen Netzwerken Luft.