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Pakete vor der Haustür: Häufig wird nicht geklingelt, stattdessen ohne Umweg ein gelber Zettel ins Postfach geworfen.
Der Ärger über Fehler bei der Paket-Zustellung nimmt zu.
Der Ärger über Fehler bei der Paket-Zustellung nimmt zu.
Tinatin1/iStock

Pakete & Post: Beschwerden erreichen Rekordhoch

04.04.2025 um 09:23, Stefanie Hermann
2 min read
Die Zahl der Beschwerden über Paketdienste ist 2024 massiv gestiegen. Besonders häufig kritisiert: die Österreichische Post, DPD und Hermes.

Mit dem Boom des Onlinehandels wächst nicht nur die Zahl der Bestellungen, sondern auch der Unmut über die Zustelldienste. 2024 wurden bei der Schlichtungsstelle der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) 544 Postschlichtungsverfahren eingebracht – ein Plus von 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Großteil der Verfahren betraf den Paketversand, besonders häufig wurden die Österreichische Post (420 Verfahren), DPD (32) und Hermes (31) kritisiert.

Beschwerden stark gestiegen

Laut aktuellem RTR-Jahresbericht verzeichnete die Behörde im Jahr 2024 8.229 Postempfangsbeschwerden – ein Anstieg um 18 Prozent. Die Mehrheit davon bezog sich auf Paketdienste. „Ich gehe davon aus, dass die Postempfangsbeschwerden 2025 erneut kräftig zulegen werden und die Dunkelziffer der Probleme, die Empfänger:innen von Postsendungen haben, deutlich höher ist“, sagt RTR-Geschäftsführer Klaus M. Steinmaurer. Viele Probleme würden möglicherweise gar nicht gemeldet werden.

Häuigste Beschwerdegründe

Die Beschwerden konzentrieren sich auf drei immer wiederkehrende Probleme: 

  • Es wird nicht angeläutet,
  • die Sendung geht direkt in einen Abholshop,
  • oder es erfolgt keine Benachrichtigung. 

„Bei näherer Betrachtung kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich hier um ein größeres Problem handelt. Es wäre daher wünschenswert, wenn die Politik zum Schutz der Nutzer:innen ein Update der gesetzlichen Regelungen überlegen würde“, so Steinmaurer weiter.

Was Betroffene tun können

Wer sich über Zustellprobleme ärgert, kann bei der RTR ein Empfangsbeschwerdeformular ausfüllen. Dieses wird derzeit überarbeitet, um künftig situationsabhängige Handlungsempfehlungen zu bieten. „Um diesem Instrument Nachdruck zu verleihen, unterziehen wir es gerade einem Relaunch“, erklärt Steinmaurer. Ziel sei es, Betroffenen konkrete Hilfe und Orientierung zu geben – und damit auch den Druck auf die Zusteller zu erhöhen.

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