"Unternehmer-Mindset muss man sich selbst beibringen"
Wie kommt man auf die Idee, ein nachhaltiges Katzenhaus zu bauen?
Das ist ganz einfach entstanden. Immer wenn meine Freundin etwas online bestellt hat und die Packerl kamen, haben es sich unsere Katzen auf oder im Karton gemütlich gemacht. Katzen lieben Karton. Meine Freundin fand das super, nur sieht halt ein Karton nicht besonders gut aus. Also baute ich eine Art Katzenburg im Ritterstil. So wurde das Projekt immer konkreter. Im April 2023 haben wir dann unsere GmbH gegründet. Eine GmbH bot sich an, weil wir drei Gründer sind und sie besser schützt bzw. das Risiko begrenzt. Da das nicht meine erste Gründung ist – ich hatte bereits mit 18 Jahren eine Firma –, wusste ich, was auf uns zukommt.
Sie gründeten schon mit 18 ein Unternehmen, hatten also schon Erfahrung. Was sind aus Ihrer Sicht die größten Hürden beim Gründen?
Beim ersten Mal musste ich mir einen Überblick verschaffen. Es gibt viele verschiedene Stellen, zu denen man gehen muss. Man stolpert von einer Info zur nächsten, bis man alles beisammenhat. Das ist ein Punkt, wo schon viele aufgeben. Gründen hat aber in erster Linie mit Mindset zu tun. Man gründet nicht einfach eine Firma und ist dann schlagartig erfolgreich. Am Anfang gibt es fast nur Kosten und hohen bürokratischen Aufwand. Das Unternehmer-Mindset muss man sich hingegen selbst beibringen. Bei mir begann das, als mir mein Vater das Buch „Tour des Lebens“ von Lance Armstrong zu lesen gab. Da kam ich drauf: Es gibt mehr. In der Schule wird das nicht vermittelt, da heißt es: Schreib gute Noten, dann hast du auch einen guten Job. Wenn man schon in der Schule hört: Ihr könnt auch Unternehmer werden, und man ein wenig darauf vorbereitet wird, wäre die größte Hürde beseitigt. Natürlich gibt es auch die Bürokratie, aber die hat ja auch eine gewisse Berechtigung.
Wie kommen Sie zu Kunden? Die Kundenakquise gilt als eine der größten Challenges von jungen Unternehmen.
Mit organischem Wachstum geht bei einem Onlineshop heute nichts mehr. Wir haben einige Petfluencer engagiert, das brachte aber nicht viel. Die meisten Kunden bekamen wir über bezahlte Werbung bei Google oder Meta. Da fließt viel Geld hinein. Wir bekamen aber eine Internationalisierungs-Förderung des Landes Oberösterreich und der WKO. Diese ist daran gebunden, dass man in einen neuen Markt, ein neues Land, investiert. Wir gaben 15.000 Euro für den deutschen Markt aus und bekamen die Hälfte wieder zurück.
Gibt es ein konkretes Ziel für DoPetMe?
Wir wollen auf jeden Fall im ersten Quartal 2024 bereits 250.000 Euro Umsatz schaffen. Der Haustiermarkt ist riesig. Wir sind sicher, dass wir das schaffen, denn wir haben zwei sehr erfahrene Handelsvertreter im Boot, die unsere Produkte in den stationären Handel bringen. Dazu suchen wir immer Kooperationen, etwa mit einem Tierpharmaunternehmen.