Reisebranche: Einfach nur weg!
Endlich wieder etwas gemeinsam unternehmen und die Freiheit genießen. Jeder zweite Österreicher will zumindest einen Urlaub am Strand verbringen, sagt das aktuelle Urlaubsbarometer der Europ Assistance Group. Mit den Lockerungen steigen auch die Buchungen in den Reisebüros. Die Stimmungslage hat sich schneller gedreht, als es die Branche selbst erwartet hat. „Die Leute wollen weg, das merken wir massiv. Durch die Öffnungen hat die Nachfrage gewaltig angezogen“, bestätigt Fritz Moser, Chef des Linzer Reiseveranstalters Moser Reisen. „Hotspot ist das Mittelmeer. Die großen Gewinner der Saison sind die griechischen Inseln“, sagt der Unternehmer, der sich seit der Gründung 1992 als Qualitätsveranstalter am österreichischen Markt etabliert hat. Kreta, Rhodos, Zakynthos, Kos – aber auch Zypern, die kroatische Insel Brač und die Türkei werden neben Mallorca von Linz aus wieder angeflogen.
Sicherer Vertragspartner
Selbstfahrer in den Süden sind so stark wie nie. Auch dafür wird der Weg häufiger ins Reisebüro gesucht. Das Risiko von Stornierungen aufgrund der unsicheren Lage mit den neuen Virus-Varianten und den damit zusammenhängenden drohenden Reiseeinschränkungen lässt Menschen umdenken. „Wir sind ein sicherer Vertragspartner“, sagt Moser. Wenig ist derzeit bei Fernreisen möglich. „Besonders die USA werden von unseren Kunden häufig nachgefragt. Doch eine Einreise ist aktuell für Touristen nicht möglich“, sagt der Reiseprofi. Malediven und Sansibar im Indischen Ozean sind dafür eine buchbare Destination, Thailand steht vor der Öffnung.
Hoher Beratungsbedarf
Wo kann ich einreisen? Welche Regeln gelten in welchen Ländern? Was muss ich bei der Rückreise nach Österreich beachten? Wie schauen die Stornobedingungen aus? Wie lange verzögert sich der Check-in am Airport? Der Beratungsbedarf ist hoch und Reisewillige fragen lieber den gut informierten Experten im Reisebüro als Google & Co. Das fordert die Mitarbeiter enorm, weil Kunden viel kurzfristiger buchen. „Der Trend zurück ins Reisebüro ist da. Zu den wirtschaftlichen Gewinnern zählen wir aber nicht. Das Vor-Corona-Niveau wird die Branche erst nächstes oder übernächstes Jahr erreichen“, schätzt Moser. Er glaubt auch, dass einige Auflagen bleiben werden und wir lernen müssen, mit dem Corona-Virus zu leben.