Martin Steininger: „Mein Großvater wäre begeistert“
Designer, Mastermind und Geschäftsführer Martin: Steininger ist das beste Beispiel dafür, dass Traditionen manchmal einen Bruch mit der Vergangenheit benötigen, um Neues zu erschaffen. Steininger lernte das Handwerk von der Pieke auf, besuchte die Holzfachschule in Hallstatt und studierte Industriedesign. Vor 20 Jahren übernahm er den von seinem Großvater 1933 gegründeten Tischlereibetrieb – um fortan neue Wege zu gehen. „Ich wollte eine eigene Marke schaffen mit Produkten, die noch niemand hat.“ Martin Steininger entwickelte die erste Betondesignküche, bestückte sie mit High-End-Geräten und präsentierte sie auf einer exklusiven Designmesse in Mailand. Dies war der Start der global tätigen und regional verwurzelten Designmanufaktur.
St. Martin, Hongkong, New York & Co.
Heute entwirft, plant und baut Steininger zeitlose Architektur und Interieurs mit luxuriöser Ausstattung. Die Palette reicht von Privat- und Geschäftsprojekten bis hin zu Jacht- und Flugzeugausstattungen. Seine Küchen liefert er von New York bis Hongkong und betreibt Monobrandstores in Linz, Sankt Gallen, London und Wien. Allein am Headquarter in St. Martin im Mühlkreis beschäftigt Martin Steininger etwa 50 Mitarbeiter. „Die Prozesse sind hochgradig technisiert. Ob Küchen, Möbel oder Accessoires – produziert werden Unikate in Industriequalität. Diese Exzellenz wird nicht alleine durch digitale Fertigung erreicht, hier sind passionierte Handwerker am Tun“, erklärt Steininger. Gutes Design sei klar, unaufdringlich und zeitlos. Ziel guter Gestaltung und Architektur sollte es sein, besondere Orte entstehen zu lassen, die den Nutzern dienen. „Mein Großvater wäre erstaunt über die technischen Möglichkeiten, die wir heute haben, und gleichzeitig begeistert, dass wir uns die Tradition des Handwerks bewahren“, sagt der Unternehmer.
Gute Auftragslage – knappe Güter
Nach einem verrückten Jahr bewegt sich alles in der Welt wieder in Richtung Normalität. „Wir sind im hochwertigen Luxussegment tätig. Für uns hat sich alles eher positiv ausgewirkt“, resümiert Steininger. Die allgemeine Knappheit von Produktionswerkstoffen und etwa Elektrogeräten sieht Steininger für sein Unternehmen entspannt: Wir haben uns im Vorfeld bestmöglich eingedeckt und vermeiden so weitgehend Produktionsengpässe. Mit einer Entspannung der Lage rechnet Steininger im Herbst.