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Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger und Bezirksbauernkammer-Obmann Martin Mairhofer holten sich von Stefan Hofer, Obmann und Manuel Starlinger, Geschäftsführer der Mühlviertler Hopfenbaugenossenschaft, Eindrücke zum diesjährigen Hopfenanbau.
Hopfenanbau
Hopfenanbau
Margot Haag

Hopfenhochburg Mühlviertel

23.09.2024 um 15:07, Michael Schwarz
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Das Bierland Österreich braucht wertvollen Hopfen. Doch wie ist die Nachfrage, wohin gehen Getränketrends und welche Rolle spielt der Klimawandel?

Seit Ende August wird im Mühlviertel „grünes Gold“ gewonnen, wie der Hopfen noch genannt wird. Obwohl dieser Vertreter der Hanfgewächse lediglich einen verschwindend kleinen Anteil am Herstellungsprozess des Bieres hat, kann seine Bedeutung für den Geschmack des Traditionsgetränks nicht überschätzt werden. 

Hohe Nachfrage

Die Nachfrage nach österreichischem Hopfen kann kaum erfüllt werden. 250 Hektar Hopfen-Anbaufläche gibt es in ganz Österreich. 160 Hektar davon liegen im Mühlviertel und dabei vorwiegend im Bezirk Rohrbach. 97 bis 98 Prozent des produzierten Hopfens bleiben in Österreich, dennoch kann nur etwa die Hälfte der Nachfrage erfüllt werden. Daher bemüht sich die Hopfenbaugenossenschaft auch um neue Bauern, erklärt Geschäftsführer Manuel Starlinger. Ein Grund, warum nicht mehr Bauern zu Hopfen wechseln, ist der Kostenfaktor, weiß Hopfenbaugenossenschaftsobmann Stefan Hofer: „Es fallen Investitionskosten von rund 35.000 Euro pro Hektar an.“ 

Bier-Alternativen

Der sinkende Alkoholkonsum der Jugendlichen kommt zumindest derzeit noch nicht so stark bei den Hopfenbauern an. Starlinger erklärt außerdem, dass im Ausland bereits alkoholfreie hopfenhaltige Getränke im Trend liegen, von denen er erwartet, dass sie ihren Weg nach Österreich finden werden. Und auch alkoholfreies Bier entwickelte sich in den letzten Jahren zum Verkaufsschlager, wie die Brauereien berichten. Und das ist auch eine gute Nachricht für die Hopfenbauern. Denn alkoholfreies Bier verwendet in der Regel etwas mehr Hopfen als sein alkoholisches Pendant.

Klimawandel

Eine Herausforderung, die die Hopfenbauern genauso trifft wie die restliche Landwirtschaft, sind durch den Klimawandel hervorgerufene Wetterextreme. „Insbesondere fehlende Niederschläge und die vielen Hitzetage über 30 Grad stellen die bäuerlichen Hopfenbetriebe vor große Herausforderungen“, so Agrar-Landesrätin Langer-Weninger. Für dieses Jahr zeigten sich die Hopfenbauern jedoch optimistisch. Auch wenn Trockenheit und Hagelschauer den Pflanzen zugesetzt haben. Ein Gegenmittel befindet sich derzeit in der Testphase: Klimaresistentere Hopfensorten. Bisher zeigen diese vielversprechende Ergebnisse.

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