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Harald Kopecek, Geschäftsführer Bauakademie
Harald Kopecek, Geschäftsführer Bauakademie
Harald Kopecek, Geschäftsführer Bauakademie
Zukunftsagentur Bau

Harald Kopececk: KI beschleunigt massiv

09.10.2024 um 12:55, Jürgen Philipp
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Die Bauakademie schult Spezialisten in der Baubranche – vom Lehrling bis zur Führungskraft. Geschäftsführer Harald Kopececk im Interview.

CHEFINFO: Welche Effekte könnte KI in der Wissensvermittlung haben?

Harald Kopececk: 2018 haben wir ein umfangreiches Onlineschulungsprogramm gestartet. Wir haben 2.500 Fachthemen digitalisiert und 220 Schulungsvideos kreiert. Ein extrem aufwendiger Prozess, der aber wichtig war, um vor allem die Jugend digital abzuholen. Mittlerweile haben wir bereits 150.000 Onlinezertifikate ausgestellt. Die Videos wurden 350.000 Mal downgeloadet. KI könnte diese Inhalte künftig selbst produzieren, die Informationen sind ja schon da. KI wird ganz sicher Einfluss auf die Umsetzung des Wissenstransfers nehmen. Sie wird damit Trainer und Lehrkräfte mit ihrem Praxisbezug nicht ersetzen – der klassische Präsenzunterricht wird nicht aussterben –, doch wird ihre Arbeit enorm erleichtert. Unsere rund 200 Dozenten sind allesamt ausgewiesene Spezialisten und haben wenig Zeit. Das Zusammenstellen von Lernunterlagen ist dabei extrem zeitintensiv. KI könnte diesen Prozess massiv beschleunigen.

KI wird ganz sicher Einfluss auf die Umsetzung des Wissens­transfers nehmen.

Harald Kopececk, Geschäftsführer Bauakademie

Welche Rolle spielt bzw. wird KI generell in Ihrer Branche spielen?

Kopececk: Wir bilden nicht nur Lehr­linge – rund 600 pro Jahr – und Facharbeiter aus, sondern auch das Top-Management bzw. Unternehmer und Inhaber. Wir haben europaweit einzigartige Studienlehrgänge, die etwa unseren technik­lastigen Baumeistern Managementwissen, aber auch neue Themen vermitteln wie Nachhaltigkeit am Bau, Digitalisierung und KI. Die Digitalisierung ist schon längst in die Baubranche eingezogen. Im Fokus: Building Information Modelling (BIM). Mittels digitalem Zwilling entsteht ein virtuelles Abbild des Gebäudes. Auf dessen Basis lassen sich die Baumassen, die Kosten und der Bauzeitplan errechnen. Bis hin zu hinterlegten Wartungsplänen – Brandmelder, Heiztechnik etc. – für den Betreiber des Gebäudes. KI könnte zu höherer Effizienz von der Planung bis zum Recycling führen. Mittels KI könnten Baustoffe dokumentiert werden – eine Rohstoffdatenbank – und damit eine Übersicht bringen, welche Recyclingmaterialien verfügbar sind und wo sie wieder eingesetzt werden könnten. KI könnte die Schnittstellenproblematik zwischen den Gewerken beenden, indem sie mittels Kameratechnik rechtzeitig erkennt, ob es zu einem Verzug kommen wird. KI könnte die ­Transporte besser auslasten und die Kostentransparenz erhöhen. Bei einem größeren Projekt werden die Kosten bis zu zehnmal von verschiedenen Leuten durchgerechnet. Das könnte man sich sparen. Es wird überall in der Branche über das Potenzial von KI diskutiert, und wir sehen es durchwegs positiv, denn dank KI könnten sich unsere Spezialisten wieder ihrer ureigensten Arbeit widmen.

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