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Marlene Kittel, Geschäftsführerin HappyFoto
Groß wurde HappyFoto, weil frühzeitig Trends erkannt und umgesetzt wurden - in Zukunft will Marlene Kittel auf Künstliche Intelligenz (KI) setzen.
Groß wurde HappyFoto, weil frühzeitig Trends erkannt und umgesetzt wurden - in Zukunft will Marlene Kittel auf Künstliche Intelligenz (KI) setzen.
HappyFoto

HappyFoto: Bilderbuch-Nachfolge & Krisenmanagement

02.06.2021 um 10:00, Klaus Schobesberger
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Marlene Kittel hat im Februar 2020 von ihrem Vater das Kommando bei HappyFoto in Freistadt übernommen. Corona wirbelte ihre Pläne gründlich durcheinander. Jetzt hofft sie auf einen Nachholeffekt und setzt auf neue Technologien.

Wenn niemand auf Urlaub fährt, Familienfeiern, Hochzeiten und Geburtstage abgesagt werden, dann wird auch weniger privat fotografiert. Und in der Folge werden auch weniger Fotos und Fotobücher produziert. Das bekam HappyFoto, der Marktführer für personalisierte Fotoprodukte per Direktversand in Österreich, Tschechien und der Slowakei, zu spüren. Während des ersten Lockdowns konnte das Familien­unternehmen mit Sitz in Freistadt von den Auswirkungen der Krise sogar noch profitieren, erzählt Firmenchefin Marlene Kittel. Die Menschen waren zu Hause und haben die Zeit genützt, ihre Fotoarchive aufzuarbeiten. „Während der Monate März und April 2020 konnten wir ein sehr schönes Umsatzplus verbuchen und erhielten viele Bestellungen mit Fotos der vergangenen Jahre. Aber ab Mai traf uns die Krise immer mehr“, erzählt Kittel. Jetzt hofft sie auf einen Nachholeffekt nach dem Ende der Lockdowns im Mai, der sich positiv auf ihr Geschäft auswirken wird.

Einschneidende Erfahrung

Seit Februar 2020 ist die 33-Jährige alleinige Geschäftsführerin von HappyFoto – und sie musste gleich Krisenmanagement in der Praxis erproben. Ihr Vater Bernhard Kittel hat das Unternehmen 1978 als „One-Man-Show“ gegründet und mit heute 90 Beschäftigten zu einem wichtigen Arbeitgeber der Region aufgebaut.

Zitat Marlene Kittel

Die größte Herausforderung im Vorjahr sei es gewesen, die Produktion aufrechtzuerhalten, um keine Kunden an andere Anbieter zu verlieren, von denen es mehr als 200 allein im deutschsprachigen Raum gibt. „Unsere Kunden sind schnelle Lieferungen ihrer Bestellungen gewohnt, da konnten wir nicht wie andere Firmen die Produktion einfach runterfahren.“

Fotobuch und KI

Groß wurde HappyFoto, weil frühzeitig Trends erkannt und umgesetzt wurden. Das war beim Fotoversand so oder auch beim Fotobuch. Künstliche Intelligenz (KI) ist das nächste große Ding, glaubt Marlene Kittel. „Die Smartphone-Fotografie schafft eine Bilderflut, mit der viele überfordert sind. Wir helfen, mit der neuen ‚smart moments‘-App diese Menge an Bildern zu bewältigen“, sagt Kittel. In nur wenigen Minuten werden die passenden Fotos mithilfe von KI ausgesucht und mit wenigen Klicks wird ein Fotobuch erstellt. Ihre Ziele für die kommenden Jahre sind klar umrissen: Marktführerschaft halten, Bild-Software noch einfacher und smarter gestalten sowie das Unternehmen klimaneutral formen.

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