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Robert Machtlinger, CEO der FACC AG
Robert Machtlinger, CEO der FACC AG
WERNER BARTSCH

FACC-CEO Robert Machtlinger - Klar zum Take-off

27.05.2024 um 15:22, Klaus Schobesberger
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FACC wuchs vor 35 Jahren von einem Spin-off zu einem unverzichtbaren Zulieferer der globalen Luftfahrtindustrie. Womit können die Innviertler punkten?

Herr Machtlinger, die FACC ist gegen den Trend sehr gut unterwegs. Was läuft bei Ihnen anders?
Dafür gibt einige wesentliche Gründe: Zum einen sind wir global präsent und exportieren unsere Produkte zu 100 Prozent. Zum anderen spüren wir weiter wachsende -Nachfrage nach den Lockdowns des Pandemiejahres 2020. Die Märkte erholen sich weiter, wobei andere Regionen der Welt ein stärkeres Wachstum verzeichnen als Europa. Im Jahr 2023 konnten wir bereits ein Umsatzwachstum von 21,3 Prozent verzeichnen. Wir sind zuversichtlich, dass dieser positive Trend auch im Jahr 2024 anhalten wird. Wir prognostizieren für dieses Jahr ein weiteres Wachstum für die FACC von 10 bis 15 Prozent. 

Welche Märkte entwickelten sich aus Ihrer Sicht besonders gut?
Insbesondere der nordamerikanische Markt hat sich rasch erholt, sogar schneller als erwartet. Bereits im Jahr 2023 übertraf das Reise-aufkommen das Niveau vor 2020. Der Mittlere Osten verzeichnet ebenfalls eine gute Entwicklung. China wird 2024 das Niveau vor der Pandemie erreichen. Der kontinentale Reiseverkehr nimmt wieder Fahrt auf, was einen deutlichen Bedarf an größeren Flugzeugen hervorruft.

Wie sieht es beim Bedarf für die kleineren Passagierflugzeuge aus?
Die kurze Mittelstrecke ist das Backbone der Luftfahrtindustrie. Etwa 80 Prozent der über 40.000 Flugzeuge, die bis 2042 benötigt werden, sind Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge. -Flüge von 500 bis 600 Kilometern machen in Europa zwar 25 Prozent aller Flüge aus, sind jedoch nur für 6 Prozent des CO2-Ausstoßes der Luftfahrt verantwortlich. Dies liegt hauptsächlich daran, dass moderne Flugzeuge wie die A320neo-Familie oder die Boeing 737 MAX mit neuen Triebwerken leichter und effizienter sind. Der Treibstoffverbrauch pro Passagier und 100 Kilometer Flugstrecke liegt bei etwa drei Litern, was zu einer geringeren Umweltbelastung führt.

Wir prognostizieren für dieses Jahr ein weiteres Wachstum für die FACC von 10 bis 15 Prozent.

Robert Machtlinger, CEO der FACC AG

Welchen Beitrag kann FACC zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes in der Luftfahrt leisten?
Der Anteil der Luftfahrt am globalen CO2-Ausstoß beträgt derzeit 2,7 Prozent, was uns bewusst macht, dass es noch 2,7 Prozent zu viel sind. Es wird intensiv an einer nachhaltigen Zukunft für die Luftfahrt gearbeitet. Voraussichtlich ab dem Jahr 2028 werden unsere Kunden innovative Produkte auf den Markt bringen, die Triebwerke nutzen, die zu 100 Prozent mit synthetischen Treibstoffen betrieben werden können. Leichtbau wird in dieser neuen Generation von Flugzeugen eine immer größere Rolle spielen. Unsere Verbundwerkstoffe werden dank ihres geringen Gewichts und ihrer guten Formbarkeit eine herausragende Rolle in der Zukunft spielen.

35 Jahre FACC: Was macht den Erfolg rückblickend aus?
Die disruptive Herangehensweise war damals ein Schlüssel zum Erfolg. Wir haben Innovationen aus dem Tennisbereich auf die Luftfahrt übertragen und konnten so die Luftfahrt anders denken und neue Effizienzmaßstäbe setzen. Ein weiterer entscheidender Faktor ist unsere Verlässlichkeit: Was immer wir unseren Kunden versprochen haben, wurde auch umgesetzt. Diese Kombination aus Vertrauen am Markt und kundenspezifischen Lösungen hat uns an die Spitze gebracht. 

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