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Jürgen Mandl | Credit: WKO Kärnten
WKK-Präsident Mandl nimmt den Gesetzgeber und die Gesellschaft in die Pflicht, um den Zustand der Wirtschaft zum Besseren zu wenden.
WKK-Präsident Mandl nimmt den Gesetzgeber und die Gesellschaft in die Pflicht, um den Zustand der Wirtschaft zum Besseren zu wenden.
WKO Kärnten
Promotion

Leistung muss sich wieder lohnen

22.10.2024 um 09:02, Online Promotion
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Der Präsident der WK Kärnten analysiert den Status der heimischen Wirtschaft und teilt uns mit, warum er sich eine positivere Einstellung zur Arbeit wünscht.

Herr Präsident Mandl, wie schätzen Sie die wirtschaftliche Situation ein?

Mandl: Die österreichische Wirtschaft steckt das zweite Jahr in Folge in der Rezession und viele Unternehmerinnen und Unternehmer fühlen sich durch die überbordende Bürokratie behindert. Es ist klar, dass wir die wirtschaftlichen Chancen der Zukunft nicht nutzen können, wenn wir an diesen bürokratischen Hürden - langwierige Genehmigungsverfahren, komplizierte Meldepflichten und ständige Kontrollescheitern. Unternehmersein muss wieder Freude machen und darf nicht durch behördliche Schikanen erschwert werden.

Wer glaubt, weniger zu arbeiten sei die Lösung unserer Probleme, untergräbt die Grundlage unseres Erfolgs.

Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten

Wie beurteilen Sie den zunehmenden Wunsch vieler Menschen nach mehr Freizeit und weniger Arbeit?

Mandl: Ich bin der festen Überzeugung, dass Arbeit nicht nur zur Sicherung des Lebensunterhalts dient, sondern, ein zentraler Bestandteil unseres Lebens und unserer Identität ist. Natürlich verstehe ich den Wunsch nach mehr Freizeit und Work-Life-Balance. Aber ich warne davor, Arbeit als Gegensatz zum Leben zu sehen. Unser hoher Wohlstand beruht auf der Leistungsbereitschaft vieler Generationen vor uns sowie dem Engagement, das wir heute an den Tag legen. Wenn wir jetzt glauben, weniger zu arbeiten sei die Lösung unserer Probleme, untergraben wir die Grundlage unseres Erfolgs.

Der Mitarbeitermangel in vielen Unternehmen bedroht unseren Wohlstandsstaat. Wie kann die Wende gelingen?

Mandl: Es scheint eine ganze Generation zu geben, die erst wieder vom Wert der Arbeit überzeugt werden muss. Wie sollen sich unsere ausgeglichenen Jugendlichen später im Beruf gegen fleißige Asiaten und wettbewerbsgewohnte Amerikaner durchsetzen? Mit Fleiß und Bildung, denn wer eine gute Ausbildung hat und bereit ist, sich zu engagieren, wird es auch in Zukunft zu etwas bringen.

Facts

Jürgen Mandl. Der Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten plädiert für einen gesamtgesellschaftlichen Einstellungswechsel den Stellenwert der Arbeit betreffend: Leistung und Engagement sind für ihn keine Relikte aus vergangenen Zeiten, sondern die Basis einer erfolgreichen Zukunft. Arbeit müsse als Teil eines erfüllten Lebens wahrgenommen werden.

Kontakt

Weitere Infos unter: www.wko.at/ktn

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