Wien: Jägerinnen auf der Pirsch!
Wer das Waidwerk als Hobby einer elitären Gruppe wähnt, der irrt. Rund 132.000 Mitglieder zählen die Jagdverbände in Österreich. Und auch das Bild einer Männerdomäne ist im Wanken, der Anteil an Jägerinnen wird immer mehr. Die Jagd ist eine der wesentlichen Säulen nachhaltiger Landnutzung in Österreich und von Naturverbundenheit und Erlebnis im weglosen Gelände geprägt. Ein interessanter Aspekt ist dabei, dass der Frauenanteil in der Jagd kontinuierlich wächst.
Jagd ist Leidenschaft
Im NÖ Jagdverband ist dieser Trend ebenfalls bemerkbar. Hier liegt der Anteil der Jägerinnen aktuell bei 10,8 Prozent. Gemessen an den Jagdprüfungen wird er in den nächsten Jahren noch weiter steigen, denn rund ein Viertel der Absolventen sind weiblich. 2023 wurde mit 249 neuen Jungjägerinnen, so die Bezeichnung in den ersten drei Jahren nach der Prüfung, ein historischer Höchstwert erreicht. Aber was motiviert Frauen für die Jagd? Sylvia Scherhaufer, bis Ende Mai 2024 Generalsekretärin beim NÖ Jagdverband und jetzt in Tirol beheimatet: „„Die Liebe zur Natur und das Interesse an Wildtieren und natürlichen Zusammenhängen sind ein zentrales Motiv für Frauen. Sie wollen Lebensräume erhalten, an gesunden Wildbeständen mitwirken und Wildbret gewinnen. Für sie ist die Jagd Leidenschaft.“
Imagewandel Dank der Jägerinnen
Theresa Zwettler von jagdkarte.at kann das nur bestätigen: „In den aktuellen Kursen sind gut ein Drittel weibliche Teilnehmer und das Wildbret, das beste, wertvollste Fleisch zur Verarbeitung selbst erlegt zu haben ist ein sehr großes Motiv für die Jagd!“ Eine gefühlte Männerdomäne wurde die Jagd übrigens erst in den letzten beiden Jahrhunderten. Schon aus der Antike sind die Artemis als griechische Göttin der Jagd und Diana als ihr römisches Pendant bekannt. Mittlerweile sind Trophäensammeln und Berufsjäger Auslaufmodelle, was für das Image der Jagd nur positiv sein kann.