Vier Gleise zwischen Meidling und Mödling
Mit bis zu 400 Zügen pro Werktag ist der Streckenabschnitt zwischen Wien Meidling und Mödling schon heute einer der am stärksten frequentierten im gesamten ÖBB-Netz. Dafür wird in einem Zeitraster bis nach 2030 die Südbahnstrecke der ÖBB zwischen Wien Meidling und Mödling viergleisig ausgebaut sein und im Nahverkehr einen 5-Minuten-Takt bis Liesing und einen 10 Minuten-Takt bis Mödling ermöglichen. Dabei ist nicht nur das steigende Fahrgastaufkommen aus dem Süden von Wien relevant, sondern auch das ebenso wachsende Potential innerhalb von Wien, vor allem im prosperierenden 23. Bezirk. Und hier wird es zwischen Hetzendorf und Atzgersdorf mit Wien Benyastraße eine zusätzliche Haltestelle geben, ebenso wird im Süden zwischen Perchtoldsdorf und Brunn-Maria Enzersdorf mit Brunn Europaring eine höchst notwendige Anschlussstelle vor allem für den Campus 21 geschaffen.
Der viergleisige Ausbau ist dabei weder technisch, noch vom Grundstücksbedarf problematisch. Die technische Umsetzung geht einher mit der Erneuerung praktisch sämtlicher Haltestellen, die Verbreiterung erfolgt über ÖBB-eigene Grundflächen.
Mit diesem viergleisigen Ausbau und der mit Jahresende 2024 zweigleisig ausgebauten Pottendorfer Linie werden somit in Zukunft sechs leistungsfähige Gleise im Süden von Wien zur Verfügung stehen. Daneben erfreut sich aber auch die "Innere Aspangbahn" von Wien Hauptbahnhof über Traiskirchen nach Wiener Neustadt stetig steigender Beliebtheit, der mit mittlerweile täglich (auch Samstag und Sonntag) sechzehn Verbindungen in jeweils beide Richtungen Rechnung getragen wird.
Die Pottendorfer Linie nimmt auch für den Ausbau der Südstrecke eine Schlüsselrolle ein, denn diese muss dann für die Dauer des Ausbaues die höherrangigen Verbindungen (Railjet) übernehmen.
Mit den zusätzlichen Haltestellen Wien Benyastraße und Brunn Europaring werden die Stadtentwicklungsgebiete im Süden Wiens und im Bezirk Mödling leistungsfähig an den öffentlichen Verkehr angebunden. Auch die bestehenden Haltestellen zwischen Wien Meidling und Mödling werden modernisiert bzw. als Inselbahnsteige konzipiert und vollständig barrierefrei eingerichtet.
Vom Zeitplan her befindet sich das Projekt aktuell in der Informationsphase (mit zahlreichen lokalen Informationsveranstaltungen in den betroffenen Gemeinden und Stadtteilen) und der Einreichplanung. Die Genehmigungen sollen bis 2025 eingeholt werden und in die Ausführungsplanung übergehen, mit der Errichtung und Umsetzung ist ab Mitte/Herbst 2026 zu rechnen, die Fertigstellung liegt jenseits des Jahres 2030.
Ein erfreulicher "Nebeneffekt" kommt seitens des Landes Niederösterreich, denn parallel zur ÖBB-Strecke wird im Zuge der Ausbauarbeiten auch ein Radweg entlang der Bahn errichtet. Dieser wird vorerst ebenfalls bis Mödling geführt, wobei es allerdings die Ambition ist, diesen in Zukunft bis nach Wiener Neustadt weiterzuführen.
Zwei immer wieder geäußerte Wünsche sind damit jetzt wohl auch ad acta zu legen: Die im Jahre 1967 eingestellte Straßenbahnlinie 360er von Rodaun nach Mödling wird nur mehr in den Geschichtsbüchern fahren, und auch die U6-Verlängerung von Siebenhirten nach Mödling ist damit unnotwendig geworden.