Fetter Bauch: So bewirbt man Wien in der Welt
Haben die schlanke Sisi, der traditionelle Franzl und die flotten Lipizzaner als Wien-Botschafter ausgedient? Der jüngste Werbe-Film des WienTourismus lässt dies zumindest vermuten. Darin macht sich eine fette New Yorker Wampe namens „Belly“ auf den Weg in die Weltstadt des Schnitzels und Apfelstrudels.
Im toleranten Wien bekommt der Bauch auf zwei Beinen natürlich von keinen Grantler sein Fett weg, sondern neben sehr viel Kulinarik noch eine dicke Ladung Musik, Kultur und Lebensfreude freundlichst serviert – Happy End inklusive. Wien also als Weltstadt mit „Wohl-füll-faktor“?
Belly-Botschaft: Respekt und Vielfalt
Beim WienTourismus beschreibt man den knapp sechsminütigen Kurzfilm „Belly – A Vienna Tourist Board Original“, der in Zusammenarbeit mit Jung von Matt Donau entstand, als „surrealistischen Hommage“ an Genuss und Akzeptanz. „Wien punktet als kosmopolitische Metropole, in der Vielfalt, unterschiedliche Lebensstile und gegenseitiger Respekt aktiv gelebt und als Stärke empfunden werden.
Es wäre ein Fehler, diese Botschaft nicht auch im Tourismusmarketing einzusetzen“, sagt Direktor Norbert Kettner. „Mit ,Belly‘ rücken wir den facettenreichen Genuss der Stadt in den Vordergrund und laden zur Auseinandersetzung mit dem Thema Body Positivity ein.“
Spot erregt Aufmerksamkeit
Ob die Botschaft beim internationalen Publikum ankommt, ist noch nicht ganz ausgemacht. Wellen schlägt der Werbeauftritt aber bereits – im Netz wie auch beim US-TV-Network CNN. Dort wird der fette Spot als extravaganter Comeback-Versuch nach der pandemiebedingten Urlaubsflaute gesehen, der Reisende wieder vermehrt an die Donau locken soll.