Stelzen-Gate: Regierung wird ausgebuht
Das haben sich Kurz und Co wohl anders vorgestellt. Eigentlich hätte es ein gemütliches Mittagessen – inkl. Fototermin, versteht sich – werden sollen. Begrüßt wurde die Regierung aber nicht nur von Medienvertretern und Applaus. Statt ungetrübter Feierstimmung hat eine lose Gruppe Protestler auf Kurz und seine Entourage gewartet. Das gemeinsame Stelzen-Essen im Schweizerhaus im Wiener Prater: überschattet von "Kurz muss weg"-Rufen. Letztlich musste sogar die Polizei einschreiten.
Typisch österreichisch
Dabei hätte es so schön sein können: Erst eine feine Stelze im Schweizerhaus, dann Hochkultur in der Oper. Könnte der Tag der Öffnung österreichischer (und öffentlichkeitswirksamer) begangen werden? Fest steht: Die Regierung hat die Rechnung ohne die FPÖ gemacht.
FPÖ stachelt an
Dominik Nepp, Chef der Wiener Blauen, hat im Vorfeld das Termin-Aviso geteilt. Natürlich nicht, ohne eine gut gemeinte Anregung an seine Follower anzuheften: "Falls jemand der Regierung 'danken' möchte." Wenige Stunden später folgte dann das Video zum Polizeieinsatz.
Offenbar haben sich sehr viele „bedankt“. @sebastiankurz wurde - begleitet von ca. 20 Polizisten - vom gesamten Schweizerhaus ausgepfiffen. #kurzmussweg https://t.co/HJFqT4gCoC pic.twitter.com/VSKlnWJ29N
— Dominik Nepp (@DominikNepp) May 19, 2021
Skandal am Teller
Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Werner Kogler, Tourismusministerin Elisabeth Köstinger und Staatssekretärin Andrea Mayer ließen es sich trotzdem schmecken. Was der aufmerksamen Twitteria nicht verborgen blieb: Wasser im Schweizerhaus – das war der eigentliche Skandal des Tages.
Kein Bier und nix am Teller.
— Robert Marschall 🇦🇹 (@MarschallRobert) May 20, 2021
Das #Schweizerhaus war schon einmal besser...