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Menschen mit FFP2-Maske und Winterkleidung eilen an Geschäften vorbei
Shopping in Wiens Innenstadt.
Shopping in Wiens Innenstadt.
JOE KLAMAR / AFP / picturedesk.com

Comeback in Gefahr? Was der Handel jetzt braucht

20.01.2023 um 11:24, Andrea Schröder
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Kostenlawine, Reformstau und Planungsunsicherheit: Der österreichische Handelsverband zieht nach drei Jahren Krise Bilanz.

Der Handel ist ein zentraler Pfeiler der österreichische Wirtschaft. Mehr als 77.600 Unternehmen mit 598.600 Beschäftigten sind  in der Handelsbranche tätig, der Umsatz betrug 266 Milliarden Euro.

Krisenjahre

Die letzten drei Jahre waren für alle Betriebe eine massive Herausforderung. Nach den Pandemie-Jahren 2020 und 2021 hat eine Teuerungskrise das Jahr 2022 dominiert. Die österreichischen Händler mussten im Vorjahr zwar keine Lockdowns, allerdings hohe Energiekosten, zweistellige Inflationsraten und einen massiven Arbeitskräftemangel verkraften.

Update und Ausblick

All das hat deutliche Spuren hinterlassen. Auf der Neujahrs-Pressekonferenz des Österreichischen Handelsverbandes wurde aber nicht nur Bilanz gezogen, sondern auch Forderungen an die Politik gestellt.

Die zentralen Forderungen des Handelsverbandes

  • Eine umfassende Arbeitsmarktreform: Leistung muss sich lohnen, auch für Pensionisten und beim Aufstocken von Teilzeit
  • Rechtsanspruch auf flächendeckende, leistbare Kinderbetreuung in ganz Österreich
  • Rasche Auszahlung sämtlicher offener Corona-Entschädigungen durch die COFAG
  • Der Handel muss für Energie-Mehrkosten in 2022 analog zur Industrie entschädigt werden
  • Steuerliche Gleichstellung von Fremd- und Eigenkapital
  • Die Mietvertragsgebühr muss abgeschafft werden, um Nahversorgung und Ortskerne zu erhalten
Stehend hinter Tischen mit Namensschildern
Das Panel der Neujahrs-Pressekonferenz.

Von links: Rainer Will und Stephan Mayer-Heinisch, Geschäftsführer und Präsident, Handelsverband, Alpay Güner, Media Markt, Karin Sary, Dorotheum, Ernst Mayr, Fussl Modestraße und Martin Wäg, Kastner & Öhler.

Und wie geht es weiter?

Als großes Problem der Zukunft sehen die Betriebe den Fachkräftemangel. In einer Befragung  gab fast jeder zweite Händler an, unter Personalmangel zu leiden. Bei 18 Prozent der Handelsunternehmen ist deshalb aktuelll nur ein eingeschränkter Betrieb möglich.

Die Umsatzprognose für 2023 von Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will:

Für das Gesamtjahr erwarten 33 Prozent der österreichischen Händler eine Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr, ein weiteres Drittel geht zumindest davon aus, die Umsätze aus 2022 halten zu können.

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