Schock in Wien: Fiaker-Pferd bricht tot zusammen
Passanten blieben schockiert stehen, manchen stockte der Atem: In Wien-Simmering ist heute Vormittag ein Fiakerpferd tot zusammengebrochen.
Zuckend am Boden
Wie "Krone" und "Heute" zuerst berichteten, sei das vor die Kutsche gespannte Tier in der Rinnböckstraße im 11. Bezirk mit lautem Wiehern zusammengebrochen und zuckend am Boden liegen geblieben. Eine Frau habe noch versucht zu helfen und sei mit Wasser herbeigeeilt. Doch für das Tier kam jede Hilfe zu spät, wenige Minuten später war es tot.
Todesursache: Herztod
Das Veterinäramt Wien (MA 60) könne noch nicht genau sagen, woran das Pferd gestorben ist. Vermutet wird ein plötzlicher Herztod, eine Obduktion sei angeordnet worden. Der Kadaver wurde so schnell wie möglich mit einer dunklen Plane abgedeckt - vermutlich, um nicht noch mehr Schaulustige anzulocken.
Fiaker-Famile trauert um "Trudi"
Wie die betroffene Fiaker-Familie Paul gegenüber weekend mitteilt, handelt es sich bei dem verstorbenen Pferd um "Trudi", sie sei eine "ganz liebe Stute mit viel Charakter" gewesen. "Sie ist heute Morgen gesund aus der Stalltür hinausgegangen wie sonst auch. Es hat ihr absolut nichts gefehlt. Umso tragischer ist der Vorfall. Wir trauern und sind tief bestürzt", so die Familie. Der Verlust komme dem eines Familienmitglieds gleich, der Kutscher stehe unter Schock und sei beurlaubt worden.
Fiaker vs. Tierschützer
Zwischen Fiakern und Tierschützern tobt seit Jahren ein Kampf, der durch diesen tragischen Vorfall erneut angeheizt werden dürfte. Während die einen die Fiakerei als immaterielles Unesco-Weltkulturerbe etablieren wollen, fordern die anderen ein Verbot in der Wiener Innenstadt. "Wir sind einfach nur schockiert. Muss wirklich erst ein Pferd sterben, damit klar wird, wie gefährlich die Fiakerei für die Pferde ist", so der Verein "Vier Pfoten" in einer Stellungnahme zum aktuellen Vorfall. Die Liste der Gefahren und Stressfaktoren für die Tiere sei lang: Lärm, hektischer Innenstadtverkehr, harter und rutschiger Asphalt, kein Zugang zum so wichtigen Raufutter.
Dieser Artikel wurde zuletzt am 20. März 2024 um 16:31 Uhr aktualisiert.