Gewalt-Exzess: Syrer und Tschetschenen schließen Pakt
Ein "Friedensvertrag" zwischen verfeindeten syrischen und tschetschenischen Banden ist kürzlich verkündet worden, nachdem es im Juli in Wien zu heftigen Zusammenstößen gekommen war. Maskierte waren am Bahnhof Meidling aufeinander losgegangen, was zu mehreren schweren Verletzungen geführt hat. Schon zuvor waren in Wien-Brigittenau ähnliche Gewalttaten gemeldet worden.
Hintergrund der Konflikte
Laut einem Bericht von Ö1 sollen syrische Jugendliche den Kontakt zum Verein der Tschetschenen gesucht haben, um die Konflikte beizulegen. Nach mehreren Gesprächen und Aussprachen wurde eine Vereinbarung getroffen, die darauf abzielt, die "kürzlich aufgetretenen Konflikte zwischen Jugendlichen" zu beenden. In dem veröffentlichten Papier wird betont, dass es sich nicht um einen ethnischen Konflikt zwischen den beiden Volksgruppen, sondern um alltägliche Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen gehandelt habe.
Polizei bleibt skeptisch
Trotz der Vereinbarung bleibt die Polizei skeptisch. Dieter Csefan, Leiter der Einsatzgruppe gegen Jugendkriminalität, erklärte gegenüber Ö1, dass es sehr wohl ethnische Hintergründe bei den Bandenkriegen gegeben habe und dass nicht alle Mitglieder der Gruppen den Friedensschluss respektieren würden. "Wie überall in der Gesellschaft gibt es welche, die das ignorieren und sich lächerlich darüber machen", befürchtet Csefan. Er betont, dass die Durchsetzung und Einhaltung der Gesetze ausschließlich bei den Strafverfolgungsbehörden liege. Die Vereinbarung zielt darauf ab, Frieden und Harmonie in den Gemeinschaften und in Wien wiederherzustellen und die Zusammenarbeit auf ehrenamtlicher Ebene zu intensivieren. Ob dies tatsächlich gelingt und die Konflikte nachhaltig beigelegt werden können, bleibt abzuwarten.