Vom Fass: Eierlikör - Klassiker mit brasilianischen Wurzeln
Die Rezeptur besteht im Wesentlichen aus Eiern, Zucker und Alkohol. „Diese lässt sich nach Belieben aber auch noch verfeinern“, meint Bernhard Kuster, Inhaber der vomFASS-Geschäfte Dornbirn und Bregenz. „Bei selbstgemachtem Eierlikör wird gerne Sahne ergänzt und Aromen wie Vanille oder Muskat hinzugefügt. Aber auch fruchtige Geschmacksnuancen eignen sich wunderbar. Unser Orangen-Eierlikör zum Beispiel erfreut sich an Ostern immer großer Beliebtheit.“
Doch obwohl die Verbindung von Ostern und Eierlikör auf eine lange heimische Tradition zurückblicken kann, liegen die Wurzeln des dickflüssigen Likörs in Südamerika. Portugiesische Conquistadores und niederländische Seefahrer entdeckten im 17. Jahrhundert bei den Tupi-Guarini-Indianern, den Ureinwohnern des Amazonas, ein cremiges Getränk namens Abacate. Hauptzutat waren Avocados. Die Niederländer entwickelten durch Zugabe von Rum und Rohrzucker daraus den Advocaat, die Urform des heutigen Eierlikörs.
„Zurück aus dem heutigen Brasilien standen die ehemaligen Kolonialisten vor dem Problem, dass die mitgebrachten Avocados im europäischen Klima nicht gedeihen konnten“, berichtet Kuster. Für die cremige Konsistenz musste ein geeigneter Ersatz gefunden werden: 1876 entwickelte der aus Antwerpen stammende Destillateur Eugen Verpoorten dann die „neue“ Rezeptur aus Eidottern, Branntwein und Zucker. Der Eierlikör war geboren. „In Österreich wurde die milde, cremige Spirituose mit mindestens 14 Prozent Alkoholgehalt dann in den 1950er Jahren zum beliebten „Likörchen“ an der Kaffeetafel“, erklärt Kuster. Heute erfreut sich der süße Klassiker aus Großmutters Zeiten neuer Beliebtheit und wird gerne zum Verfeinern von Cocktails oder als Topping für Cupcakes und Torten verwendet.
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