Reallaborchefin Bettina Steindl
Weekend: Was ist die „CampusVäre“?
Bettina Steindl: Wir verwandeln bis 2024 eine 12.000 m² große Industriehalle in Dornbirn, am CampusV in die „CampusVäre“ – Werkstatt zur Entwicklung der Zukunft. Inspiriert von Orten wie der Tabakfabrik Linz, verstehen wir uns als kreativen Hotspot, der Experten aus Technologie, Wirtschaft und Kunst anzieht und Innovationsimpulse setzt. Unternehmen können sich im Land zukunftsorientiert und nachhaltig präsentieren. Wir bieten Raum für spartenübergreifende, nachhaltige Projekte und Forschung.
Weekend: Ganz konkret kann man dies vom 6. bis 15. Oktober erleben?
Bettina Steindl: Ja, unser 2. „Festival zur Entwicklung der Zukunft“ (FEZ) findet hier statt und wird mit der Eröffnung des neuen designforums in der CampusVäre sowie des ersten Bauteillagers in Westösterreich beginnen. Das zehntägige Festival ist Teil der österreichweiten Creative Week Austria. Im Zentrum stehen die zehn R‘s der Kreislaufwirtschaftsstrategie Wir zeigen am konkreten Beispiel CampusVäre, wie kreislauffähige Wirtschaft funktionieren kann. Beim FEZ sehen Sie Ausstellungen, Filme, erleben Diskussionen und Workshops. Mit dem Festival wird Bewusstsein geschaffen, internationale Persönlichkeiten sind zu Gast, gemeinsam wird die Transformation in nachhaltige, kreislauforientierte Systeme vorangetreiben.
Weekend: Die CampusVäre ist auch ein Ort des gemeinsamen Essens?
Bettina Steindl: Ich bin in einem Hotel aufgewachsen; für mich spielt Hospitality eine zentrale Rolle. Die CampusVäre soll ein Vereinshaus für Kreative sein, wo Gleichgesinnge sich vernetzten und austauschen können. Wir haben also Mittagsformate entwickelt, bei denen Menschen aus unterschiedlichen Branchen zum Essen zusammenkommen. Inzwischen findet jeden Mittwoch ein Tisch Zwölf bei uns statt. Beim FEZ spielt Essen ebenfalls eine Rolle.
Weekend: Was ist der Tisch Zwölf?
Bettina Steindl: Wir sehen die CampusVäre als offenen Ort, dessen Entwicklung alle aktiv miterleben sollen. Also veranstalten wir wöchentliche Mittagessen. Das Pilotprojekt „Tisch Zwölf“ zielt darauf ab, die Mittagsverpflegung für Arbeitnehmer:innen nachhaltig und gesund zu gestalten. Wir treffen uns mittwochs an der langen Tafel in der Halle. Darüberhinaus wird das regional zubereitete Essen direkt an Unternehmen und an „Tisch Zwölf-Hubs“ geliefert, wo man sich trifft, um zu essen und sich auszutauschen. Ziel ist ein leistungsförderndes, gesundheitsbewusstes und gemeinschaftliches Mittagessen aus und für die Region.
Weekend: Ein Special des FEZ heißt „Wir haben nichts zu verschwenden?“
Bettina Steindl: Genau, am 7. Oktober findet eine sinnliche, provokative, kulinarische Performance und Dinner des Künstlerduos „honey & bunny“, die Kreisläufe, Kooperationen, Ressourcen, hochwertige Ernährung und Gemeinschaft in den Fokus rückt, statt. Hier wird die Halle zum Beet und das Ernten zum Erlebnis. Es kooperieren honey & bunny mit Tisch Zwölf, Vetterhof und Jodok Dietrich, um das Bewusstsein für nachhaltigen Lebensmittelkonsum zu schärfen. Am besten ist, sich in unserem „Reallabor“ einfach selbst vom Geschehen zu überzeugen! Mehr Infos auf www.c-i-v.at/de/fez-23
Zur Person: BETTINA STEINDL
Geschäftsführerin CampusVäre
- Jahrgang 1979
- Geb. und aufgewachsen im Tirol, ledig
- Studium BWL/Internationale Handelsbeziehungen, Kulturmanagement und Gender Studies. Tätigkeit in den Kulturhauptstädten Linz 2009 und Ruhr 2010, Mitbegründerin Urbane Künste Ruhr. Ab 2014 Leitung designforum Wien, 2017 Leitung öster. Kulturhauptstadt Europa Dornbirn plus. Seit 2021 GF und Kuratorin CampusVäre. Kuratorin der World Design Capital Taipeh 2016 u.a. lehrt an Unis und FHs.
- Hobbies: Lesen, Kunst; Kultur