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„Wir arbeiten bereits  an La Traviata, der Seebühnen-Produktion der Jahre 2026/2027.“ Lukas Fricker, Künstlerischer Produktionsleiter
„Wir arbeiten bereits an La Traviata, der Seebühnen-Produktion der Jahre 2026/2027.“ Lukas Fricker, Künstlerischer Produktionsleiter
„Wir arbeiten bereits an La Traviata, der Seebühnen-Produktion der Jahre 2026/2027.“ Lukas Fricker, Künstlerischer Produktionsleiter
Udo Mittelberger

Kulturvermittler Lukas Fricker

05.07.2023 um 11:00, Weekend Magazin Vorarlberg
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Der künstlerische Produktionsleiter hat die Opern auf der Seebühne und im Festspielhaus im Blick – und das nicht nur für dieses Jahr.

Weekend: Weekend:  Sie haben Saxophon studiert. Haben Sie selbst auf größeren Bühnen gestanden?
Lukas Fricker:
Ja, ich bin zum Beispiel im KKL, dem Konzerthaus meiner Studienstadt Luzern, und in der Liederhalle Stuttgart aufgetreten. Es kommt immer wieder vor, dass Orchester bei mir anfragen, wenn bei einem bestimmten Stück Saxophone besetzt sind.

Weekend: Inwiefern helfen Ihnen diese profunden Fachkenntnisse?
Lukas Fricker:
Meine Erfahrung als Musiker hilft mir insofern, als ich selbst weiß, wie Musiker:innen ticken, was ihnen wichtig ist. Ich kann mich gut mit den Stücken befassen, zum Beispiel mithilfe des Klavierauszugs. Es hilft mir auch dabei, Ideen eines Regisseurs besser nachzuvollziehen.

Weekend: Ihr Jobtitel lautet „Künstlerischer Produktionsleiter Seebühne und Hausoper“. Was genau bedeutet das?
Lukas Fricker:
Grundsätzlich ist meine Aufgabe, die Umsetzung des künstlerischen Konzepts von Regie und Bühnenbild zu begleiten und als Vermittler zu unseren einzelnen Abteilungen zu wirken– von der ersten Idee bis zur Premiere. Meine Arbeit ist vielseitig. Vom Herbst bis zum Frühjahr bin ich mit Planen beschäftigt. Ich handle Verträge mit Künstler:innen vom Kostümbildner bis zu Solistin, von der Tänzerin bis zum Stuntman aus. Dispo-Aufgaben kommen dazu: Ich erstelle Probenpläne und stimme sie mit den anderen Abteilungen und dem Regieteam ab. Im Sommer betreue ich vor allem den Probenbetrieb. Gleichzeitig starten die Vorbereitungen für die nächsten Jahre.

Weekend: Wie viel Jahre Vorlauf hat eine Oper auf der Seebühne?
Lukas Fricker:
Drei bis vier. Für den Freischütz, 2024 und 2025 auf der Seebühne, planen wir bereits sehr viel im Detail. Für La Traviata (2026 und 2027) geht es auch los. In der heißen Phase jetzt stehen für mich selbstverständlich Madame Butterfly und die aktuelle Oper im Festspielhaus Ernani im Vordergrund.

Weekend: Was ist für Sie und Ihr Team der Maßstab für einen gelungenen Opernabend hier in Bregenz?
Lukas Fricker:
Natürlich sollen die Aufführungen im Idealfall ohne Pannen über die Bühne gehen. Das Feedback des Dirigenten spielt für mich eine Rolle. Das wichtigste Kriterium für mich ist aber die Reaktion des Publikums, die durchaus unterschiedlich ausfallen kann. Interessanterweise sind oft die Aufführungen bei schlechtem Wetter jene, bei denen es am meisten Applaus gibt.

Weekend: Wie erklären Sie sich dieses Phänomen?
Lukas Fricker:
Es entsteht eine besondere Beziehung zwischen den Sänger:innen auf der einen und dem Publikum auf der anderen Seite. Die Künstler:innen denken sich: Oje, da sitzen bei diesem Wetter fast 7.000 Leute auf der Tribüne, jetzt gebe ich erst recht mein Bestes. Und das Publikum denkt sich: Wenn auf der Bühne gespielt wird, macht es mir auch nichts aus, zwei Stunden bei nicht ganz so tollem Wetter zu sitzen. Erfreulicherweise haben wir aber meistens schönes Sommerwetter.

Lukas Fricker im Weekend-Interview
Lukas Fricker im Weekend-Interview

Zur Person: Lukas Fricker
Künstlerischer Produktionsleiter

  • 29 Jahre alt, geboren in St. Augustin bei Bonn
  • Musik-Studium mit Master-Abschluss in Luzern, Hauptfach Saxophon
  • Danach Saxophonlehrer und Poker-Croupier
  • Im Jahr 2018 Einstieg ins Musikmanagement bei den Donaueschinger Musiktagen (Festival für Neue Musik), 2020 Wechsel zum Ensemble Musikfabrik Köln
  • Hobbys: Musik, Joggen, Schwimmen

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