Tennisballgroße Hagelkörner: Schweres Gewitter in Tirol
Starke Unwetter hatten weite Teile Österreichs das Wochenende über fest im Griff. Zu einem besonders schweren Hagelgewitter ist es am Sonntag in Tirol im Bereich der gesamten Eibergstraße (B173) gekommen.
Über 30 Fahrzeuge schwer beschädigt
Gegen 18.40 Uhr ist es auf der B173 in Söll (Bezirk Kufstein) zu einem schweren Gewitter mit Hagelsturm gekommen. Auf etliche Wagen schlugen vier bis sieben Zentimeter große Hagelkörner nieder, wodurch 30 Fahrzeuge teils schwer beschädigt wurden. Durch zersplitterte Windschutzscheiben waren viele Autos nicht mehr verkehrstüchtig und mussten vom Abschleppdienst geborgen werden.
Auch die Loferer Bundesstraße (B178) im Bereich Scheffau ist von dem heftigen Unwetter betroffen gewesen, auch hier wurden nach ersten Erkenntnissen mehrere Fahrzeuge und Gebäude massiv beschädigt. Auch die kleine Gemeinde Schwoich wurde nicht verschont – Dächer wurden zerschlagen und Keller überflutet.
Schweres #Unwetter mit #Hagel in Scheffau am Wilden Kaiser, #Tirol. #Klimakrise @MarcusWadsak @manu_oberhuber @TerliWetter pic.twitter.com/sFHEaF8SFS— Klaus Jäger 🇺🇦 @solartube@fediscience.org (@the_solartube) June 9, 2024
Tennisballgroßer Hagel heute im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet von Achenkirch bis Scheffau am Wilden Kaiser, verursacht durch eine inneralpine Superzelle am Südende der Gewitterlinie
©️ Markus Petri & Zajacz Marta@Kachelmannwettr @Djpuco @pgroenemeijer pic.twitter.com/BAQz6cCFS3— Unwetter-Freaks (@unwetterfreaks) June 5, 2022
Straße unpassierbar
Die B173 ist aufgrund von Laub, Ästen und Eis zum Teil unpassierbar gewesen, die Straße wurde daraufhin zwischen dem Kreisverkehr und Söll gesperrt. Betroffene, deren Autos abgeschleppt werden mussten, wurden zwischenzeitlich im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Söll betreut und verpflegt. Obwohl auch etliche Gebäude massiv beschädigt wurden, gab es zum Glück keine Verletzten. Im Einsatz standen insgesamt sechs Polizeistreifen, die Freiwillige Feuerwehr Söll, ein Rettungsteam sowie ein Notarzt.
Wenn der Großhagel in Kombination mit Sturmböen daherkommt, ist nicht viel zu machen. Hier im Raum Söll und Schwoich bis zu 7cm großer Hagel gestern.
📸 BFV Kufstein, https://t.co/hqJGM5tDiC, Armin Stuefer, FF Kufstein pic.twitter.com/5tpbhDKTzi— Manuel Oberhuber (@manu_oberhuber) June 10, 2024
10 cm-Hagel mit Schneepflug beseitigt
Der Hagelsturm hat auch das knapp 15 Kilometer entfernte Gemeindegebiet von Langkampfen-Angath getroffen, wodurch mehrere Bäume auf die Fahrbahn und den Pannenstreifen der Inntalautobahn A12 stürzten. Im Bereich des Autobahnparkplatzes Angath hagelte es bis zu zehn Zentimeter große Körner vom Himmel, die mittels Schneepflug entfernt wurden. Die Aufräumarbeiten durch ASFINAG und Feuerwehr dauerten bis etwa 22.00 Uhr an.
Mure auf der B171 in Zams
In Zams hat sich gegen 16.40 Uhr eine Mure gelöst, die sich auf bis zu drei Meter hoch auf die B 171 ergoss. Fahrzeuge wurden zum Glück keine erfasst. Da Zubringerstraßen zur Alpe Alfuz und zum Parkplatz der Steinseehütte verlegt wurden, ist der Weg für vier Erwachsene und vier Kinder versperrt gewesen. Sie waren gerade auf dem Weg von der Hütte ins Tal und wurden im Bereich der sogenannten Gaseilwiese von einem Hubschrauber abgeholt und geborgen.
Tirol: Bis zu 3 m hohe Mure auf der B 171 bei Zams -
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Keine Entspannung in Sicht
Laut aktuellen Wetterprognosen ist vorerst keine Entspannung in Sicht, wie die APA berichtet. Am Montagvormittag werden in Teilen Tirols Regenmengen von bis zu 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter erwartet – lokal kann es auch deutlich mehr sein. Es sei mit schauerartigen Regenfällen zu rechnen, die von Gewittern eingeleitet würden.