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Tennisballgroße Hagelkörner in einer Hand.
Tirol wurde von einem heftigen Hagelsturm heimgesucht.
Tirol wurde von einem heftigen Hagelsturm heimgesucht.
iStock.com/Wetterfotografie

Tennisballgroße Hagelkörner: Schweres Gewitter in Tirol

10.06.2024 um 10:01, Simone Reitmeier
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Hagelsturm, Starkregen und Murenabgänge haben am Sonntag in Tirol für Unwetterchaos gesorgt. Eine Entspannung ist noch nicht in Sicht.

Starke Unwetter hatten weite Teile Österreichs das Wochenende über fest im Griff. Zu einem besonders schweren Hagelgewitter ist es am Sonntag in Tirol im Bereich der gesamten Eibergstraße (B173) gekommen.

Über 30 Fahrzeuge schwer beschädigt

Gegen 18.40 Uhr ist es auf der B173 in Söll (Bezirk Kufstein) zu einem schweren Gewitter mit Hagelsturm gekommen. Auf etliche Wagen schlugen vier bis sieben Zentimeter große Hagelkörner nieder, wodurch 30 Fahrzeuge teils schwer beschädigt wurden. Durch zersplitterte Windschutzscheiben waren viele Autos nicht mehr verkehrstüchtig und mussten vom Abschleppdienst geborgen werden.

Auch die Loferer Bundesstraße (B178) im Bereich Scheffau ist von dem heftigen Unwetter betroffen gewesen, auch hier wurden nach ersten Erkenntnissen mehrere Fahrzeuge und Gebäude massiv beschädigt. Auch die kleine Gemeinde Schwoich wurde nicht verschont – Dächer wurden zerschlagen und Keller überflutet.

Straße unpassierbar

Die B173 ist aufgrund von Laub, Ästen und Eis zum Teil unpassierbar gewesen, die Straße wurde daraufhin zwischen dem Kreisverkehr und Söll gesperrt. Betroffene, deren Autos abgeschleppt werden mussten, wurden zwischenzeitlich im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Söll betreut und verpflegt. Obwohl auch etliche Gebäude massiv beschädigt wurden, gab es zum Glück keine Verletzten. Im Einsatz standen insgesamt sechs Polizeistreifen, die Freiwillige Feuerwehr Söll, ein Rettungsteam sowie ein Notarzt.

10 cm-Hagel mit Schneepflug beseitigt

Der Hagelsturm hat auch das knapp 15 Kilometer entfernte Gemeindegebiet von Langkampfen-Angath getroffen, wodurch mehrere Bäume auf die Fahrbahn und den Pannenstreifen der Inntalautobahn A12 stürzten. Im Bereich des Autobahnparkplatzes Angath hagelte es bis zu zehn Zentimeter große Körner vom Himmel, die mittels Schneepflug entfernt wurden. Die Aufräumarbeiten durch ASFINAG und Feuerwehr dauerten bis etwa 22.00 Uhr an.

Mure auf der B171 in Zams

In Zams hat sich gegen 16.40 Uhr eine Mure gelöst, die sich auf bis zu drei Meter hoch auf die B 171 ergoss. Fahrzeuge wurden zum Glück keine erfasst. Da Zubringerstraßen zur Alpe Alfuz und zum Parkplatz der Steinseehütte verlegt wurden, ist der Weg für vier Erwachsene und vier Kinder versperrt gewesen. Sie waren gerade auf dem Weg von der Hütte ins Tal und wurden im Bereich der sogenannten Gaseilwiese von einem Hubschrauber abgeholt und geborgen.

Keine Entspannung in Sicht

Laut aktuellen Wetterprognosen ist vorerst keine Entspannung in Sicht, wie die APA berichtet. Am Montagvormittag werden in Teilen Tirols Regenmengen von bis zu 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter erwartet – lokal kann es auch deutlich mehr sein. Es sei mit schauerartigen Regenfällen zu rechnen, die von Gewittern eingeleitet würden.

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