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Wilfried Haslauer auf dem Weg zu einem Termin.
Wilfried Haslauer stand mehr als zehn Jahre an der Spitze der Salzburger Landespolitik.
Wilfried Haslauer stand mehr als zehn Jahre an der Spitze der Salzburger Landespolitik.
BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

Überraschende Nachfolge: Salzburgs LH Haslauer tritt zurück

09.01.2025 um 11:15, Simone Reitmeier
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Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer tritt zurück. Seine Nachfolge wird jedoch nicht ÖVP-Kronprinz Stefan Schnöll übernehmen.

Salzburgs ÖVP-Landesrat Wilfried Haslauer hat heute kurzfristig eine Pressekonferenz einberufen. Der 68-Jährige hat bekannt geben, dass er von seiner Funktion als Landeshauptmann zurücktritt. Überraschend ist aber vor allem seine Nachfolge, denn Landesrat Stefan Schnöll (ÖVP) ist es nicht.

Seit über 10 Jahren an der Spitze

Haslauer, Sohn des ehemaligen Landeshauptmannes Wilfried Haslauer Senior, war über zehn Jahre lang das politische Gesicht Salzburgs. Zum Landeshauptmann wurde er erstmals am 19. Juni 2013 gewählt. Seit der Landtagswahl 2023 führte der 68-Jährige eine Koalition mit der FPÖ unter deren Parteichefin Marlene Svazek, die zugleich seine Stellvertreterin war. In den vergangenen Wochen sei zunehmend diskutiert worden, wie lange er noch in seinem Amt bleibe oder wer nach ihm übernehmen werde, erklärt Haslauer in der Pressekonferenz. "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt um Klarheit zu schaffen, wie es weiter geht." Konkret wird der Noch-Landeshauptmann am 2. Juli 2025 zurücktreten. 

Karoline Edtstadler und Stefan Schnöll.
Nicht Stefan Schnöll, sondern Karoline Edtstadler wird Salzburgs Politikspitze.

Edtstadler wird Nachfolgerin

Lange Zeit galt Stefan Schnöll, der als Kronprinz der ÖVP Salzburg gehandelt wurde, als klarer Nachfolger Haslauers. Doch dieser hat überraschend einen Rückzieher gemacht. Dafür ausschlaggebend seien familiäre Hintergründe gewesen. "Ich habe es mir nicht leicht gemacht und über Jahre probiert Beruf und Familie in Einklang zu bringen", so Schnöll. Der gebürtige Salzburger hat einen zweijährigen Sohn und eine vierjährige Tochter. Nun wird Karoline Edtstadler, die scheidende Verfassungsministerin, Parteivorsitzende der Salzburger ÖVP und Landeshauptfrau – sofern das Hearing im Landtag positiv ausfällt. Für sie sei das "ein sehr emotionaler Moment" und "wohl der bedeutendste Schritt in ihrem politischen Leben". 

Überraschende Entscheidung

Die Entscheidung kommt unerwartet: Erst vor gut zwei Monaten ist Edtstadler als Bundesministerin zurückgetreten und hat angekündigt, die Politik zu verlassen und in Salzburg eine Anwaltskanzlei aufbauen zu wollen. Die Salzburger ÖVP hat ihr damals eine klare Absage als Landeshauptfrau erteilt, Schnöll galt als sicherer Nachfolger. Auch für sie selbst sei die neue Aufgabe überraschend gekommen und es "ringe ihr höchsten Respekt ab, dass Stefan Schnöll die Entscheidung getroffen hat, seine Familie an erste Stelle zu stellen."

Dieser Artikel wurde zuletzt am 9. Jänner 2025 um 13.32 Uhr aktualisiert. 

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