Landtagswahl: Wahlversprechen zum Thema "Leistbares Wohnen"
Die Mietpreise steigen, der Traum vom Eigenheim ist für viele Salzburger nicht mehr realisierbar – das Thema „Leistbares Wohnen“ ist präsenter denn je. Wir wollten von den Kandidaten der Salzburger Landtagswahl wissen, welche Sofortmaßnahme sie im Fall einer Wahl garantieren können und welche langfristigen Ziele angestrebt werden.
Martina Berthold (Die Grünen)
Sofortmaßnahme:
"Ich möchte die Leerstandsabgabe verdoppeln, Mietkaufmodelle für junge Familien forcieren, eine Mietpreisbremse bei gemeinnützen Wohnbau und eine automatische Inflationsanpassung der Wohnbeihilfe. Damit unterstützen wir die Salzburger*innen bei der monatlichen Miete."
Langfristiges Ziel:
"Langfristig brauchen wir eine Wohnpolitik, die Boden vor Spekulation schützt und Leerstände stark besteuert und so unattraktiv macht. Den sozialen Wohnbau wollen wir stärken. Darüber hinaus muss der Fokus auf Sanierungen liegen. Damit senken wir Energie- und Ressourcenverbrauch, schützen das Klima und sorgen für niedrigere Kosten."
Andrea Klambauer (NEOS)
Sofortmaßnahme:
"Die wichtigste Sofortmaßnahme ist, dass die Flächen, die als Bauland gewidmet sind, auch genutzt werden. Dazu gehören große Parkplätze aber auch gehortetes Bauland. Dort wo bereits gebaut ist, kann vielfach auch einen Stock höher gebaut werden, so ist eine Mindestdichte für Neubauten eine mögliche Maßnahme. Auch die Abstandsregelungen sind in Salzburg sehr großzügig, hier liegt auch Potential, um vorhandenes Bauland bestmöglich zu nutzen."
Langfristiges Ziel:
"Derzeit liegen gute Ideen jahrelang in der Schublade, so wie die Nutzung von Parkplätzen, die bereits als Bauland gewidmet sind, für Wohnbau. Vielfach ist es auch möglich, nicht nur zwei Stöcke zu bauen, sondern auch einmal einen dritten oder vierten Stock. All diese Potentiale gehören genutzt, um mehr Wohnungen zu errichten."
Wilfried Haslauer (ÖVP)
Sofortmaßnahme:
"Ohne zu wissen, in welcher Regierungskonstellation wir uns nach der Landtagswahl befinden, sind solche plakativen Ansagen unseriös. Losgelöst von dieser Tatsache ist die Adaptierung bzw. Optimierung der Wohnbauförderung notwendig."
Langfristiges Ziel:
"Zusammen mit unseren 119 Salzburger Gemeinden als zentraler Partner wollen wir aktive Bodenpolitik betreiben. So möchten wir als Land gemeinsam mit den Gemeinden Bauland sichern und Grundstücke im Sinne der Bevölkerung entwickeln. Dabei muss das Wohnbauressort Dreh- und Angelpunkt einer ambitionierten Wohnbaupolitik werden und darf sich nicht auf das Auszahlen von Förderungen und Beihilfen beschränken. Die bereits erreichten Maßnahmen, wie etwa das Verbot von Baulandhortung, der Ausschluss von neuen Zweitwohnsitzen und die Leerstandsabgabe, helfen dabei."
Marlene Svazek (FPÖ)
Sofortmaßnahme:
"Wir brauchen eine sofortige Bauoffensive und können als Land Salzburg selbst Initiativen setzen. Der Wohnungsmarkt reagiert auf Angebot und Nachfrage. In Salzburg versagt das Land jährlich beim Bau neuer, geförderter Wohnungen und hält so das Angebot auch auf dem freien Markt weiter knapp. Je mehr Wohnungen, desto höher die Auswahl, desto weniger Verknappung und desto günstiger die Preise am Markt."
Langfristiges Ziel:
"Es gilt vor allem, effektive Baulandsicherungsmodelle auf Gemeindeebene zu realisieren. Denn hier liegt der Schlüssel für leistbares Wohnen. Durch die Vertragsraumordnung wird günstiges Bauland den Bauträgern zur Verfügung gestellt, um im Endeffekt ein optimales Ergebnis für die Salzburgerinnen und Salzburger zu erreichen."
David Egger (SPÖ)
Sofortmaßnahme:
"Die Wohnbauförderung komplett erneuern, Rückkehr zum Darlehensmodell und Festsetzung eines Fixanteils förderbarer Mietwohnungen bei allen Neubauten."
Langfristiges Ziel:
"Salzburg ist schön, aber leider sehr teuer. Einheimische sollen nicht überlegen müssen, ob sie wegziehen, weil das Wohnen derart viel kostet. Ich will einen starken, geförderten und somit bezahlbaren Wohnbau und ich möchte, dass sich Junge aus eigener Kraft wieder ihr Eigenheim finanzieren können."
Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS)
Sofortmaßnahme:
"Es braucht wieder mehr öffentlichen und gemeinnützigen Wohnbau. Denn leistbares Wohnen ist ein Grundrecht. Anstatt – wie bisher – die Wohnbauförderung abzuzweigen, um das Budget der Landesregierung aufzupolieren, gehört sie zu 100% für leistbares Wohnen eingesetzt."
Langfristiges Ziel:
"Jeder Mensch sollte eine leistbare und schöne Wohnung haben. Die Grundversorgung mit Strom und Wärme sollte garantiert sein, damit keine Familie in einer kalten, dunkeln Wohnung sitzen muss. Niemand soll Angst haben müssen, die eigene Wohnung zu verlieren und auf der Straße zu landen. Denn Wohnen ist ein Grundrecht."