Umfrage: Engagieren Sie sich ehrenamtlich?
Mehr als 335.000 Salzburgerinnen und Salzburger sind ehrenamtlich in den Bereichen Kultur, Volkskultur oder bei Einsatzorganisationen tätig. Das sind mehr als 60 Prozent der Bevölkerung im Bundesland und deutlich mehr als der Durchschnitt in ganz Österreich.
Komplette Familie bei der Rettung
Stellen wir uns vor, es gäbe sie nicht: Was wäre ein abgestürzter Wanderer ohne Bergrettung, ein Brand ohne Löschzug, ein Unfall ohne Rettungskräfte, ein Fest ohne Musik oder eine Kirche ohne Chor? Durchschnittlich 7,5 Stunden pro Woche helfen Freiwillige etwa als Feuerwehrleute, in Sportvereinen, als Gesprächspartner für Senioren oder auch beim Roten Kreuz. Allein dort engagieren sich rund 5.000 Ehrenamtliche in Salzburg. Ein Paradebeispiel für unentgeltlichen Einsatz ist die Familie Reichholf aus Saalfelden im Pinzgau. Acht Familienmitglieder aus drei Generationen arbeiten haupt- bzw. ehrenamtlich für das Rote Kreuz.
Unverzichtbar bei Katastrophen
Keine Nachwuchssorgen gibt es auch bei der Freiwilligen Feuerwehr in Salzburg. Fast 11.000 aktive Mitglieder haben im Vorjahr rund 1,1 Millionen ehrenamtliche Stunden geleistet. Besonders erfreulich: 2022 wurde der höchste Mitgliederstand bei der Feuerwehrjugend seit ihrem Bestehen erreicht. Auch bei der Salzburger Bergrettung riskieren 1.400 aktive Einsatzkräfte im Land Salzburg ihr Leben, um anderen zu helfen. Und es gäbe noch weit mehr, die sich bei der Bergrettung freiwillig engagieren möchten, doch es kann nur eine bestimmte Anzahl ausgebildet werden. "Der Berg boomt und wir bieten eine hervorragende Ausbildung. Dazu kommt die Kameradschaft, die verbindet", begründet Landesleiter Balthasar Laireiter.
Wo kann ich helfen?
Die perfekte Plattform für alle, die sich engagieren wollen, bietet das Freiwilligenzentrum Salzburg. Auf deren Homepage gibt es eine Art Jobbörse. Gesucht werden dort etwa: Vorleser für Senioren, Angler, die Jugendlichen aus dem SOS-Kinderdorf Seekirchen das Fischen zeigen oder Hundebesitzer, die mit ihren Vierbeinern in Pflegeheimen für Freude sorgen. "Den größten Bedarf gibt es im Bereich Besuchsdienst, Sprachhilfe und Lernstützung", so Doris Mair vom Freiwilligenzentrum Salzburg.
Ehrenamtliche sind glücklicher
Studien belegen immer wieder, dass freiwilliges Arbeiten für den guten Zweck glücklich macht. So zeigte eine US-Studie, dass über 50-Jährige, die mindestens zwei Stunden pro Woche einer ehrenamtlichen Tätigkeit nachgingen, ein deutlich geringeres Sterberisiko hatten und körperlich fitter waren als eine Vergleichsgruppe ohne Ehrenamt. Gutes tun tut also gut. Auch die Pandemie und all die anderen Sorgen konnten die Begeisterung für freiwilliges Engagement in Österreich glücklicherweise nicht dämpfen, denn was wäre unsere Gesellschaft ohne all die Ehrenamtlichen im Land.