Rassismus-Eklat in Ebensee: Spielabbruch nach Beschimpfungen
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Ein erschütternder Vorfall überschattet das Meisterschaftsduell in der 2. Klasse Süd zwischen ASKÖ Ebensee und Neukirchen/Altmünster. Wenige Minuten vor dem Schlusspfiff kam es zu rassistischen Zurufen gegen einen Spieler der Heimelf.
Rassistische Beschimpfungen
Was sportlich ein intensives, aber faires Spiel war, endete auf tragische Weise. Beim Stand von 0:1 für die Gäste wurde Ebensee-Spieler Musa Dieng von einem Zuschauer aus dem Lager der Auswärtsmannschaft rassistisch beleidigt. Die unmittelbare Reaktion war Fassungslosigkeit, Wut und Tränen.
Laut Vereinsobmann Manuel Neuhuber war der Vorfall aus der Ferne nicht sofort in seiner Tragweite erkennbar. Doch schnell wurde klar, dass es sich nicht um eine gewöhnliche Unsportlichkeit handelte. „Unsere Mannschaft hat sich geschlossen vor Musa gestellt und gemeinsam entschieden, nicht mehr weiterzuspielen“, erklärt Neuhuber gegenüber weekend.at. „Wir Funktionäre haben diese Entscheidung zu 100 Prozent unterstützt.“
Schiedsrichter bestätigt Vorfall
Der Schiedsrichter reagierte laut Neuhuber umsichtig und einfühlsam. Er brach die Partie sofort ab und erklärte, dass er die rassistischen Äußerungen selbst wahrgenommen habe. Damit dürfte auch in seinem Spielbericht ein deutliches Signal an den OÖ Fußballverband gesetzt werden.
Noch am Spielfeldrand kümmerte sich das Team um Musa Dieng. „Wir haben ihn sofort aufgefangen. Er war sichtlich getroffen“, so Neuhuber. Im Nachgang wurde der Vorfall intern ausführlich besprochen – mit einem klaren Bekenntnis: „Für uns ist völlig klar: Rassismus hat keinen Platz – weder auf dem Feld noch auf der Tribüne.“
Appell an Verband
Die Verantwortlichen des ASKÖ Ebensee hoffen nun auf eine konsequente Aufarbeitung seitens des Verbands. Ein sportliches Urteil ist für sie in dieser Situation zweitrangig. „Wichtiger als jedes Ergebnis ist, dass wir als Fußballgemeinschaft ein deutliches Zeichen setzen“, betont Neuhuber. „Wir wünschen uns, dass unser Spieler, wie jeder andere auch, seinem Sport künftig ohne Angst und mit Respekt nachgehen kann.“