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Hundehalterin Kerstin N. und ihr Strafverteidiger vor Gericht im März 2024
Das Strafmaß von Hundehalterin Kerstin N. wurde überraschend gesenkt.
Das Strafmaß von Hundehalterin Kerstin N. wurde überraschend gesenkt.
Harald Dostal / picturedesk.com

Tödliche Hundeattacke: Geld- statt Haftstrafe für Halterin!

23.05.2024 um 09:28, Anna Kirschbaum
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Fall Elmo: Im Oktober 2023 haben drei Hunde eine Joggerin regelrecht zerfleischt. Das Urteil gegen die Halterin wurde jetzt überraschend abgemildert.

Es war ein Fall, der weit über die Grenzen von Oberösterreich hinweg erschüttert hat. Im Oktober 2023 haben sich drei Hunde von ihrer Besitzerin losgerissen und eine 60-jährige Joggerin in Naarn (Bezirk Perg) regelrecht zerfleischt.

Die American Amstaffshire Terrier wurden eingeschläfert, die Hundehalterin im anschließenden Prozess am 7. März der fahrlässigen Tötung für schuldig befunden und zu 15 Monaten Haft verurteilt worden – fünf davon unbedingt. Wie die Oberösterreichischen Nachrichten heute zunächst berichtet haben, ist das ursprüngliche Strafmaß jetzt überraschend abgemildert worden.

Strafe gemildert

Gerichtssprecher Walter Eichinger bestätigt, dass der Strafverteidiger einen Antrag auf Strafminderung gestellt hat. Statt fünf Monate Haft muss Kerstin N. nun 1.800 Euro Strafe zahlen. Aufgrund ihrer finanziell prekären Lage wurde der Tagessatz auf sechs Euro festgelegt. Die zehn Monate Bewährungsstrafe bleiben unverändert bestehen.

Nach dem Urteil im März hat die Versicherung der 38-Jährigen den Hinterbliebenen des Opfers bereits 40.000 Euro Schmerzensgeld überwiesen. Sowohl die Zahlung an die Opferfamilie als auch die Kosten der Rechtsvertretung seien von der Versicherung der Mühlviertlerin bezahlt worden.

Statement von Kerstin N.

Erst vor wenigen Tagen hat sich die Hundehalterin auf Facebook mit einer langen Nachricht zu Wort gemeldet. Mit dem etwa zwei A4-Seiten langen, öffentlichen Statement hat die 38-Jährige aufhorchen lassen. Aller Reue ungeachtet, sieht sich die 38-Jährige hauptsächlich auch als Opfer eines "dramatischen Unfalls".

"Nicht nur die Hinterbliebenen, auch wir gingen durch die Hölle", schreibt sie. "Wir haben alles verloren, für was wir gelebt haben. Unser Zuhause, unser Ansehen, unsere Hunde." In den Monaten seit dem tragischen Unglück habe nicht nur sie Morddrohungen erhalten. Teilweise hätten sich die Gewaltandrohungen auch gegen ihren erst zwölf Monate alten Sohn gerichtet.

 
Hi, liebe FB-Gemeinde Heute habe ich die Kraft gefunden um mich hier über diesen dramatischen Unfall zu äußern. Mir ist...Gepostet von Kerstin Nöbauer am Sonntag, 12. Mai 2024

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