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Zug
Ein Mann mit Sturmhaube und zwei Sporttaschen stieg in Attnang in einen Zug.
Ein Mann mit Sturmhaube und zwei Sporttaschen stieg in Attnang in einen Zug.
Say-Cheese/iStock

„Wie Amokläufer ausgeschaut”: Lokführer ruft Polizei

24.02.2025 um 12:22, Jovana Borojevic
2 min read
Im Zug führte der ungarische Staatsbürger Schießbewegungen aus, was den ÖBB-Mitarbeiter veranlasst hat, die Polizei zu alarmieren.

Am vergangenen Samstag ereignete sich am Bahnhof Schwanenstadt (Bezirk Vöcklabruck) ein Vorfall, der für Aufregung sorgte. Ein schwarz gekleideter Mann mit Sturmhaube wurde dort festgenommen. Bereits zuvor war er am Bahnhof Attnang einem Lokführer aufgefallen, als er mit zwei schwarzen Sporttaschen auf den Zug wartete. Der Unbekannte starrte den Lokführer an und ließ seine Taschen vor ihm auf den Boden fallen, wie Silke Enzlmüller, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wels, einen Bericht der „Kronenzeitung“ bestätigte. 

Verdächtiges Verhalten 

Im Zug beobachtete der Lokführer den Mann über die Überwachungskameras und bemerkte, dass dieser Schießbewegungen machte, obwohl er keine Waffe in der Hand hielt. Daraufhin alarmierte der ÖBB-Mitarbeiter die Polizei. Die Beamten erwarteten den Zug in Schwanenstadt und identifizierten den Verdächtigen. 

Attrappe

Der Mann, ein ungarischer Staatsbürger, starrte die Polizisten seltsam an, griff langsam in seine Tasche und zog eine schusssichere Weste – eine Attrappe – hervor, die er sich anzog. Die Polizisten hielten ihre Sturmgewehre bereit. Der Verdächtige schlug sich mit den Händen auf die Brust. Zunächst ignorierte er die Aufforderungen der Polizei, legte sich dann jedoch auf den Boden und ließ sich festnehmen, berichtete Enzlmüller. In den Sporttaschen wurden keine Waffen gefunden, jedoch Diebesgut wie Socken und Ladegeräte, die noch mit Sicherungen versehen waren. Für die etwa 20 Fahrgäste im Zug war die Situation belastend, da der Mann wie ein Amokläufer wirkte. 

Psychische Probleme 

Bei der polizeilichen Vernehmung des Ungarn, der in Österreich bislang nicht polizeilich bekannt war, ergab sich der Verdacht auf psychische Probleme. Der 1978 Geborene schien den Ernst der Lage nicht zu begreifen und gab an, die Situation lustig gefunden zu haben. „Es deutet alles darauf hin, dass man ein psychiatrisches Sachverständigen-Gutachten brauchen wird“, erklärte Enzlmüller. Gegen den Mann wurde Untersuchungshaft verhängt, er wird wegen gefährlicher Drohung ermittelt.

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