SPÖ fordert nationalen Aktionsplan zu Gewaltschutz
In Österreich ist jede dritte Frau von Gewalt betroffen. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass einer Frau Gewalt angetan wird. Die traurige Bilanz: Bereits 26 Femizide dieses Jahr – und 48 Mordversuche an Frauen. „Effektiver Gewaltschutz für betroffene Frauen ist eine Frage des politischen Willens. Dass wir im Burgenland keinen Femizid verzeichnen müssen, zeigt auch, dass unsere Maßnahmen und die gute Zusammenarbeit aller Organisationen greifen“, so Frauenreferentin LH-Stv.in Astrid Eisenkopf, die auf einen dringend benötigten „Nationalen Aktionsplan zum Schutz von Frauen“ drängt, der bislang aber seitens der Bundesregierung abgeschmettert werde.
Von der schwarz-grünen Bundesregierung wurden vor mehr als einem Jahr flächendeckende Gewaltschutzambulanzen angekündigt, nun soll es ein „Pilotprojekt“ für den Osten geben. „Für mich ist unverständlich, warum die Bundesregierung diese Zeit nicht genutzt hat, um mit den Bundesländern und den betroffenen Organisationen die flächendeckende Ausrollung der Gewaltschutzambulanzen zu entwickeln. Für mich ist auch unverständlich, warum hier nur ein Pilotprojekt angekündigt wurde, das den Westen überhaupt nicht betrifft, hier hat die Bundesregierung sehr viel Zeit auf Kosten der Frauen völlig unnötig verstreichen lassen“, kritisiert SPÖ-Klubobmann Roland Fürst.
Sicherheitsnetz für Frauen
In diesem Zusammenhang betont SPÖ-Landesgeschäftsführerin Jasmin Puchwein die Bedeutung der Maßnahmen, die das Burgenland gesetzt hat: „Initiativen wie der Mindestlohn, Gratiskindergarten und die Unterstützung für Alleinerziehende sind nicht nur für das soziale Gefüge wichtig, sie unterstützen Frauen auch in ihrer finanziellen Unabhängigkeit. Auch der Wärmepreisdeckel und der Wohnkostendeckel sind zwei Maßnahmen, mit denen wir ein Sicherheitsnetz für die Burgenländerinnen und Burgenländer aufgespannt haben – dieses Sicherheitsnetz kommt auch Frauen zugute. Diese Maßnahmen des Burgenlands seien ein wichtiger Schritt, um auch die Lebensqualität von Frauen zu verbessern und gleichzeitig eine unterstützende Umgebung zu schaffen, die ihnen ermöglicht, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.