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SPÖ Landtagsklub Burgenland

Drei Flüchtlingslager in Ungarn geplant?

09.12.2024 um 14:20, Manfred Vasik
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Für SPÖ-Klubchef Roland Fürst erhärtete sich bei einem Lokalaugenschein in Ungarn der Eindruck, dass Ungarn Flüchtlingslager in Grenznähe plant.

Schon kurz vor der Nationalratswahl Ende September sorgten die angeblichen Pläne um ein großes Asyllager im ungarischen Vitnyéd, 15 Kilometer von der burgenländischen Grenze entfernt, für politischen Zündstoff zwischen SPÖ und FPÖ im Burgenland.

Es ging um eine alte Berufsschule, um die ein drei Meter hoher Zaun errichtet wurde. Auch dutzende Doppelstockbetten in einem Turnsaal auf dem streng polizeilich bewachten Areal, trugen nicht dazu bei, den Verdacht vom Tisch zu wischen.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil protestierte damals massiv bei der ungarischen Regierung, die den Bau dementierte und verlautbaren ließ, es handle sich um ein Feriencamp für Kinder. Laut Roland Fürst hätte die FPÖ dieses Wording der Orban-Regierung übernommen.

Nachdem es in heimischen und ungarischen Medien wieder vermehrt Meldungen gab, dass die ungarische Regierung nun doch ein großes Flüchtlingslager in Vitnyéd nahe der burgenländischen Grenze plant, machte sich SPÖ-Klubobmann Roland Fürst zu einem Lokalaugenschein auf. „Ein Feriencamp für Kinder wird dort mit Sicherheit nicht errichtet, das stimmt mit Sicherheit nicht“, stellt Fürst fest.

Ein weiteres Indiz dafür sei die Tatsache, dass auch alle geplanten Interviewpartner Fürsts, die gegen das Asyllager protestiert hatten, abgesagt hätten, weil der politische Druck zu groß geworden sein dürfte. Noch vor ein paar Wochen fanden in Vitnyéd Demonstrationen statt. Allerdings erfuhr der SPÖ-Klubobmann von Journalisten, dass offensichtlich zwei weitere Asyllager ganz in der Nähe errichtet werden sollen, nämlich in Rábaring und Albertkázmérpuszta. Für Roland Fürst ein absolutes No-Go: „Ungarn ist hier kein verlässlicher Partner, erst letztes Jahr enthaftete Ungarn tausende Schlepper, die mit viel Aufwand und EU-Geld verhaftet wurden. Wir befürchten, dass das auch mit diesen Flüchtlingen passiert und sie schlussendlich über die Grenze ins Burgenland kommen werden.“

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