Vie:nna Brands: Markenführung in Krisenzeiten
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke lieferte eine Ist-Situation der Wiener Wirtschaft und informierte über Unterstützungen und Förderprogramme. Sein Befund: Die Zeit war und ist herausfordernd. Rasch hätten Antworten gefunden werden müssen – mit Förderungen, wie zum Beispiel der Aktion der Wiener Wirtschaftsagentur und ihrem 15 Millionen Euro-Topf und sowie weiteren Hilfspaketen, die Hard- und Softwarefirmen zugutekommen und Liquidität sichern sollen. „Eine weitere Maßnahme“, so Hanke, „ist unsere ´Stolz auf Wien´-Aktion, die weiteren Unternehmen in der Stadt unter die Arme greift.“
Einig war man sich, dass es diejenigen, die ein solides Markenimage aufgebaut haben, in der Post-Corona-Zeit wohl die größeren Chancen haben dürften.
Kampagnen gegen die Krise
Überraschende Aktivitäten wie die Social Media Kampagne von Doris Felber und ihrer Bäckerei wurden in illustrer Runde auf Authentizität, Qualität und Kundenbindungen analysiert. Felber: "Ich war überrascht, welch große Resonanz wir hatten; aber auch über manche harsche Kritik in den Sozialen Medien. Irgendwann habe ich mir gedacht, ich bleib trotzdem drauf. Und die hohen Klickzahlen und unsere Qualitätsbotschaften geben mir Recht."
Jürgen Bauer von der Wirtschaftskammer Wien, seines Zeichens selbst Werbeagentur-Unternehmer kann (unorthodoxen) Social Media-Kampagnen ebenso viel abgewinnen und verwies auf eine Zunahme digitaler Aktivitäten seit Beginn der Corona Krise.
Auftritt schafft Aufmerksamkeit
Mit Majo Kölich, Werbeleiterin der Ersten Bank, war eine Marken- und Kampagnenexpertin vor Ort, die die seit zwei Jahren laufende, emotionale „Glaub an Dich"-Kampagne der Erste Bank vorstellte. Deren ausgegebenes Ziel: Bank und Kunden bestmöglich auf Augenhöhe bringen – und verbinden. „Wie stark unser Auftritt wirken kann, zeigte einerseits unsere Kampagne zu unserem 200. Geburtstag im Jahre 2019“, so Kölich. Nachsatz: "Aber auch deren Erweiterung während der Corona-Krise." Alle gebündelten Aktivitäten würden in die Marke „Erste Bank“ einzahlen und hohe Aufmerksamkeit garantieren.
Mitarbeiter als Markenbotschafter
Ines Schurin, Leiterin der Unternehmenskommunikation Rewe International, hob die Bedeutung der Kommunikation mit PR und interner Kommunikation in der aktuellen Covid-Krise hervor. „Gerade in der Hochphase des Lock-down war der Lebensmittelhandel intensiv mit der Öffentlichkeit und den Regularien der Bundesregierung beschäftigt.“ Hier musste laut Expertin unmittelbar und professionell kommuniziert werden – nach außen, wie nach innen. „Ist doch jede einzelne Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter in unseren Filialen von Billa, über Merkur, Penny und Adeg bis zu Bipa ein wichtiger Markenbotschafter unserer Unternehmen."
Ein Stück Normalität
Reinen Wein wurde auch bei der anschließen Verkostung eingeschenkt – diesmal aus Sicherheitsgründen nur am Tisch. Mit dabei waren unter anderem Karl Kolarik (Schweizerhaus), Eva Mandl (GF Himmelhoch), Günter Thumser (GF Österr. Markenartikelverband), Manuel Lindlbauer (GF Lindlpower), Josef Toman (GF Aeneas), Bankerin Gerlinde Layr, Lukas Unger (CMO Oeticket), Robert Judtmann (GF Unique Werbeagentur), Florian Motto (GF Hackabu), Martina Steinberger-Voracek (GF Petbowl), Jörg Spreitzer (Partner NXT Frontier), Susanne Hoffmann (Luxuspuppe), Leonhard Specht (Burschik`s), Markus Lenotti (Lenotti Advisors), Marktforscherin Roswitha Hasslinger und Raphaela Vallon-Sattler (GF Vallon Relations).