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Der südtiroler Tennisspieler Jannik Sinner küsst die Trophäe der US open
Der Italiener feiert seinen zweiten Grand-Slam Triumph.
Der Italiener feiert seinen zweiten Grand-Slam Triumph.
Angela Weiss/AP/picturedesk.com

Nach Doping-Skandal: Sinner gewinnt Grand Slam

09.09.2024 um 10:11, Marcel Toifl
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Nach einem überzeugenden Sieg gegen Taylor Fritz holt sich Jannik Sinner den Titel bei den US Open. Trotz Doping-Diskussion feiert er den emotionalen Triumph.

Jannik Sinner hat die US Open 2024 gewonnen und damit seinen zweiten Grand-Slam-Titel eingefahren. In einem beeindruckenden Finale besiegte der 23-jährige Südtiroler den US-Amerikaner Taylor Fritz mit 6:3, 6:4, 7:5. Sinner ließ Fritz kaum Chancen und setzte von Beginn an klare Zeichen. Bereits im ersten Satz brach er Fritz’ Aufschlag und ließ ihn nicht mehr zurück ins Spiel kommen. Auch im zweiten und dritten Satz hat der Südtiorler keine Schwächen gezeigt, er hat das amerikanische Publikum im Arthur-Ashe-Stadion stumm zurückgelassen.

Doping ohne Folgen

Trotz der brisanten Doping-Vorwürfe, die kurz vor dem Turnier bekannt wurden, ließ sich der Weltranglistenerste nicht beirren. Der Italiener wurde im März positiv auf das Steroid Clostebol getestet, musste aber lediglich sein Preisgeld und die Punkte aus Indian Wells zurückgeben. Größere Sanktionen blieben aus, was in der Tenniswelt für Diskussionen gesorgt hat. Größen wie Nick Kyrgios haben Sinner heftig kritisiert, doch im Finale zeigte der Südtiroler keine Nerven.

Sieg für die Familie

Emotionaler Höhepunkt der Siegerehrung war jedoch nicht der sportliche Triumph, sondern die persönliche Widmung des Sieges. Sinner widmete seinen Erfolg seiner schwerkranken Tante, die eine wichtige Rolle in seinem Leben gespielt hat. "Dieser Titel bedeutet mir so viel", sagte Sinner sichtlich gerührt bei der Übergabe der Trophäe durch Tennis-Legende Andre Agassi. "Ich liebe Tennis, aber es gibt auch ein Leben außerhalb des Platzes."

Einsam an der Spitze

Mit dem Sieg in New York lacht der Italiener einsam von der Spitze des ATP-Rankings. Mit 11.180 Punkten beträgt der Vorsprung auf den deutschen Alexander Zverev über 4.000 Zähler. Damit erreicht der Hamburger nach seinem Viertelfinaleinzug ein neues Karrierehoch. Auch Finalgegner Fritz schnellt mit seinem siebten Platz die Rangliste hoch. Der jahrelange Dominator Novak Djokovic rutscht auf Platz vier ab. Seine schlechteste Platzierung seit Jänner 2023.

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