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Der Tennistar Jannik Sinner schau nachdenklich drein
Der Tennisstar steht nach den Enthüllungen unter heftiger Kritik.
Der Tennisstar steht nach den Enthüllungen unter heftiger Kritik.
Henry Nicholls / AFP / picturedesk.com

Tenniswelt tobt: "Sinner gehört gesperrt"

21.08.2024 um 10:58, Marcel Toifl
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Nach einem positiven Doping-Test darf der Südtiroler Jannik Sinner dennoch bei den US Open antreten. Tenniskollegen zeigen sich empört.

Die Offenlegungen über Jannik Sinner und seine positiven Dopingtests mit dem anabolen Steroid Clostebol haben intensive Debatten in der Tennisgemeinschaft ausgelöst. Der Führende der Weltrangliste wurde im März 2024 zweimal positiv auf die verbotene Substanz getestet. Trotzdem wurde er nicht gesperrt, weil er überzeugend darlegen konnte, dass er das Steroid nicht absichtlich zu sich genommen hat. Die positive Testung soll auf eine vermeintliche Verunreinigung durch ein Clostebol-enthaltendes Spray zurückgehen, das sein Physiotherapeut zur Versorgung einer Wunde benutzt hat.

Tenniskollegen: "Lächerlich"

Obwohl Sinner offiziell entlastet wurde, üben einige seiner Kollegen scharfe Kritik. Insbesondere der australische Tennisprofi Nick Kyrgios lässt auf der Plattform "X" seinem Ärger freien Lauf: "Es ist lächerlich – egal, ob es unbeabsichtigt oder absichtlich war. Wer zweimal positiv auf eine verbotene Substanz getestet wird, sollte für zwei Jahre ausgeschlossen werden. Es geht um eine Leistungssteigerung. Massagegel – sicher doch." Ebenso äußert der Kanadier Denis Shapovalov Unverständnis über die Entscheidung und hinterfragt, wie sich andere Spieler fühlen müssen, die wegen Kontaminationen gesperrt wurden.

Experten zweifeln

Doping-Experte Fritz Sörgel hat den Umgang mit den positiven Clostebol-Tests von Jannik Sinner als fahrlässig kritisiert. Er stellt in Frage, warum der Südtiroler trotz der positiven Befunde von einem Gericht freigesprochen wurde, anstatt den Fall gemäß den Standardregeln der Anti-Doping-Agentur WADA zu behandeln. Der deutsche Experte äußerte gegenüber Eurosport Zweifel an der Erklärung, dass die Substanz unbeabsichtigt durch eine Kontamination während einer Behandlung durch ein Mitglied des Betreuungsteams in seinen Körper gelangt sein könnte.

Italienische Epidemie

Clostebol ist in der Vergangenheit bereits mehrfach in den Fokus von Dopingermittlungen geraten. Wie der Journalist Edmund Willison von "Honest Sport" berichtet, sind zwischen 2019 und 2023 in Italien 38 Athleten positiv auf die Substanz getestet worden. Dazu zählen auch aufstrebende Tennistalente. Diese Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die anhaltenden Probleme rund um Clostebol und die Frage, wie solche Fälle zukünftig gehandhabt werden sollten.

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