Thiem bricht dank Sieg mit unliebsamer Tradition
Nach 3:09 Stunden hatte Thiem den US-Amerikaner J.J. Wolf, die Nummer 83 der Weltrangliste, niedergerungen – nach Mitternacht Ortszeit in Winston-Salem im US-Bundesstaat North Carolina, einer zweistündigen Regenunterbrechung halb durch den dritten Satz sei Dank. Im entscheidenden Tie-Break lag Thiem sogar schon 4:6 hinten und musste zwei Matchbälle abwehren, dank vier Punkten in Folge gelang dies aber. Der Tie-Break ging 8:6 an Thiem.
Damit hat der 28-jährige Niederösterreicher etwas geschafft, das ihm in seiner Karriere erst ein einziges Mal gelungen ist. Sein erstes Hartplatz-Match zur US-Open-Vorbereitung nach der europäischen Sommer-Sand-Saison hat er in seiner Karriere erst ein einziges Mal gewonnen – das war in seiner starken 2019er-Saison.
Ansonsten? 2020 verloren (in Cincinnati gegen Krajinovic), 2018 verloren (in Toronto gegen Tsitsipas), 2016 verloren (in Toronto gegen Anderson), 2015 verloren (in Montréal gegen Gulbis) und 2014 verloren (in Toronto gegen Gilles Simon). Im Jahr 2017 hat er zwar in Washington eine Runde überstanden, da hatte er aber zuvor auf die europäischen Sandplatz-Turniere im Sommer (wie Kitzbühel) verzichtet.
Nagelprobe gegen Dimitrov
Nun wartet in der 2. Runde des letzten Turniers vor den kommende Woche startenden US Open der topgesetzte Grigor Dimitrov, wie Thiem die ehemalige Nummer 3 der Welt. Dies wird, bei allem Respekt vor J.J. Wolf, die echte Nagelprobe sein. Nach eigenem Bekunden fühlt sich Thiem wohl, fit und gut für die US Open vorbereitet. Vor zwei Jahren hatte er in New York ja sein erstes Grand-Slam-Turnier gewonnen, es ist also ein guter Boden für ihn.