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Mattia Binotto noch in den Farben von Ferrari
Ex-Ferrari-Chef Binotto heuert bei Audi/Sauber an. Hoffmann und Seidl müssen gehen.
Ex-Ferrari-Chef Binotto heuert bei Audi/Sauber an. Hoffmann und Seidl müssen gehen.
Hasan Bratic / dpa / picturedesk.com

Audi/Sauber tauscht Team: Binotto is back!

23.07.2024 um 15:31, Anna Kirschbaum
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Der Machtkampf hinter den Kulissen ist eskaliert. Sowohl Seidl als auch Hoffmann müssen ihren Hut nehmen. Nachfolger wird Ex-Ferrari-Teamchef Mattia Binotto.

Personalbeben bei Audi! Der Formel-1-Rennstall von Sauber/Audi trennt sich von den bisherigen Spitzenkräften Oliver Hoffmann und Andreas Seidl. Stattdessen übernimmt ab dem 1. August niemand Geringeres als der ehemalige Ferrari-Teamchef Mattia Binotto das Ruder. Der Italiener wird künftig als Chief Operating und Chief Technical Officer der Sauber Motorsport AG die Geschicke des Teams leiten.

Wenn zwei sich streiten ...

Hinter den Kulissen hat es in den vergangenen Wochen gewaltig gebrodelt: Beim internen Machtkampf haben sich sowohl Verwaltungsratschef Hoffmann als auch Teamchef Seidl die Finger verbrannt. Hoffmann soll sich vermehrt in das operative Geschäft eingemischt haben, was wiederum Seidl, der für die operative Leitung verantwortlich zeichnete, gar nicht geschmeckt hat.

Audi hat für sein neues Projekt (ab 2025 geht man mit einem neuen Formel-1-Team an den Start) Tabula rasa gemacht und sich kurzerhand von beiden Streithähnen getrennt. Neben den kontinuierlichen Zwistigkeiten sind die Strukturen im Sauber-Rennstall als unnötig kompliziert verschrien. Dass man auch sportlich aktuell kein Leiberl hat, hat sein Übriges getan: Weder Valtteri Bottas noch Zhou Guanyu konnten bislang eine Top-Ten-Platzierung erfahren. Mit null Punkten dümpelt Sauber weit abgeschlagen am Ende der Konstrukteurs-Wertung herum.

Heilsbringer Binotto

Von Routinier Binotto erhofft man nun, dass er das Ruder rumreißt. "Ich freue mich, dass wir Mattia Binotto für unser ambitioniertes Formel-1-Projekt gewinnen konnten. Mit seiner großen Erfahrung aus über 25 Jahren Formel 1 wird er mit Sicherheit einen entscheidenden Beitrag für Audi leisten können", erklärt Audis Vorstandsboss Gernot Döllner am Dienstag in einer öffentlichen Stellungnahme. "Unser Ziel ist es, das ganze Formel-1-Projekt durch klare Führungsstrukturen, eindeutige Verantwortlichkeiten, reduzierte Schnittstellen und effiziente Abstimmungsprozesse auf F1-Speed zu bringen", fasst er die Ziele zusammen.

Ex-Ferrari-Teamchef für neues Projekt

Der 54-jährige Italiener vereint jetzt die beiden Topjobs seiner Vorgänger in Personalunion. Höchste Eisenbahn, denn das neue Audi-Formel-1-Projekt steht mit dem geplanten Termin 2026 schon in den Startlöchern.

Binotto blickt auf fast drei Jahrzehnte bei Ferrari zurück. Bis Ende 2022 als Teamchef bei den Difusos im Einsatz, bringt der Italiener einen enormen Erfahrungsschatz mit.

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