Model-Drogenbaronin: Das ist Europas meistgesuchte Frau
Im Modelbusiness hätte sie durchaus Chancen: attraktiv, zierlich und ein strahlendes Lächeln. Lediglich ihre Körpergröße von 1,60 Metern könnte Tania Gomez wahrscheinlich einen Strich durch die Rechung machen. Wie auch immer, die Schwedin hat sich ohnehin für einen anderen Job entschieden: Drogenbaronin. Als solche zählt sie zu den meistgesuchten Verbrechern Europas und ist auf der Europol "Most Wanted"-Liste ganz oben zu finden.
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Drogenhandel und Geldwäsche
Der 30-Jährigen werden schwerer illegaler Drogenhandel und Geldwäsche vorgeworfen. Kiloweise soll sie Rauschgift und Dealer-Geld quer durch Europa transportiert haben. Aufgeflogen ist Gomez, als die schwedische Polizei bei einer Razzia in einer Wechselstube zwei Millionen Euro bar in Plastiksäcken fand. Ermittler observierten folglich die Adresse und gaben an, dass neben Hells Angeles- und Bandidos-Mitgliedern auch Tania Gomez regelmäßig dort aus- und eingegangen ist. Probleme mit Gesetz und Behörden hatte die Schwedin zuvor noch nie.
Perfekte Tarnung als Tierschützerin
Europol geht davon aus, dass Gomez auch in illegale Geschäfte mit streunenden Tieren verwickelt ist. Ihre Funktion als Leiterin der Tierrettungsorganisation "HundGärin" hat sie vermutlich als perfekte Tarnung genutzt. Auf Facebook folgen ihr über 5.000 Follower, bis Dezember 2020 hat sie auf der Seite regelmäßig Beiträge geteilt. Darunter auch Fotos von sich selbst mit Hunden.
Seit zwei Jahren flüchtig
Nachdem die Wechselstube aufgeflogen war, setzte sich Gomez wahrscheinlich ins Ausland ab. Seither fehlt von ihr jede Spur. Sie ist seit März 2021 auf der Flucht. Die 30-jährige Schwedin ist 1,60 Meter groß, hat braune Haare, braune Augen und insgesamt ein südländisches Äußeres. Außerdem soll sie sowohl Schwedisch als auch Spanisch fließend sprechen.
Eine weitere Frau auf der Liste
Auf der "Most Wanted"-Liste der Europol sind Frauen eindeutig in der Unterzahl. Nur eine einzige weitere Dame ist zwischen den vielen Männern zu finden: Eva Zámečníková. Die Slowakin hat laut Anklageschrift die Ermordung ihres Ehemanns angeordnet und wollte dafür 50.000 Euro zahlen. Der Auftragskiller hat sich aber an die Polizei gewendet und fungiert nun als Kronzeuge. Auch von ihr fehlt bislang jede Spur.