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Der ukrainisch-ruandische Ringer Zhan Beleniuk mit seiner Medaille
Statt auf der Matte möchte Beleniuk jetzt im Parlament um Gesetze ringen.
Statt auf der Matte möchte Beleniuk jetzt im Parlament um Gesetze ringen.
Luis Robayo/AFP/picturedesk.com

Olympia: Medaille für ukrainischen Politiker

09.08.2024 um 11:09, Marcel Toifl
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Der ukrainische Ringer Zhan Beleniuk gewinnt die Bronze-Medaille im griechisch-römischen Stil. Jetzt widmet er sich vollends seiner Aufgabe in der Heimat.

Zhan Beleniuk, Parlamentsabgeordnete und bekanntester Ringer der Ukraine, beendet seine beeindruckende Sportkarriere im Alter von 33 Jahren. Bei den Olympischen Spielen in Paris sichert sich Beleniuk Bronze in der Gewichtsklasse bis 87 Kilogramm und komplettiert damit seine Sammlung olympischer Medaillen: Silber 2016 in Rio, Gold 2021 in Tokio und nun Bronze in Paris. Als Geste des Abschieds zieht er seine Schuhe auf der Matte aus – das traditionelle Zeichen eines Ringkampfabgangs.

Ringen für Selenskyj

Zhan Beleniuk sitzt seit 2019 als erster Abgeordneter mit afrikanischen Wurzeln im ukrainischen Parlament und ist ein prominentes Mitglied der Partei von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Der Sohn eines ruandischen Vaters und einer ukrainischen Mutter sieht seinen Auftrag als Sportler nun als erfüllt an. Er plant, sich zukünftig noch stärker auf seine politische Arbeit zu konzentrieren. In Zeiten des Krieges sei es für ihn schwer gewesen, sich auf den Wettkampf zu fokussieren. Dennoch betont er, dass die ukrainischen Athleten in Paris nicht nur um Medaillen kämpfen, sondern auch als Botschafter für ihr vom Krieg gebeuteltes Land auftreten.

Neben der Matte aufrütteln

Der zweifache Weltmeister sieht die Olympischen Spiele als Chance, die Welt über die Lage in der Ukraine aufzuklären. Auch in seiner neuen Rolle als Vollzeitpolitiker wird er sich weiterhin für die Zukunft seines Landes einsetzen. Für Beleniuk ist nun der richtige Zeitpunkt gekommen, um seine Ringerschuhe an den Nagel zu hängen und sich ganz der Politik zu widmen. Inmitten der schweren Zeiten bleibt er ein Kämpfer – auf und neben der Matte.

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