Nach Rauswurf: Jetzt spricht Lawson
Was sich in den letzten Tagen immer deutlicher abzeichnete, ist seit Donnerstag fix: Red Bull zieht die Reißleine, Liam Lawson ist seinen Platz im Stammteam los. Nach nur zwei Rennen endet das Abenteuer des Neuseeländers an der Seite von Max Verstappen. Stattdessen kehrt Yuki Tsunoda zurück – und das pünktlich zum Heimrennen in Suzuka.
Null Punkte, viel Kritik
In Australien und China ist Lawson punktelos geblieben. Für das ambitionierte Austro-Team zu wenig. „Unter dem stärkeren Druck hat er die Leistung nicht bringen können“, sagt Motorsport-Berater Helmut Marko. Der Red-Bull-Strippenzieher wird noch deutlicher: „So gesehen war’s ein Fehler, Lawson in den Red Bull zu setzen.“ Schon beim Saisonauftakt habe ein technischer Defekt wertvolle Fahrzeit gekostet. Die Folge war eine Abwärtsspirale, aus der Lawson nicht mehr herausgekommen ist. Red Bull aber brauche „einen starken zweiten Fahrer – allein schon für die Team-Taktik“, so Marko. Fahrertitel und Sieg in der Konstrukteurswertung, so die Zielsetzung.
Vier Cockpits, eine Lösung
Mit dem Luxus von vier Formel-1-Cockpits in zwei Teams nutzt Red Bull die interne Fahrerpipeline konsequent: Tsunoda, zuletzt bei den Racing Bulls im Einsatz, steigt zu Red Bull Racing auf. Lawson wechselt im Gegenzug zurück zu seinem Ex-Team. Teamchef Christian Horner erklärt die Maßnahme rein sportlich: „Lawson hatte mit dem neuen Boliden zu kämpfen.“ Tsunodas Erfahrung sei in der Entwicklung des RB21 „besonders wertvoll“. Auch Laurent Mekies, Racing-Bulls-Teamchef, spricht von einem „starken, jungen Fahrerduo“ mit Lawson und Rookie Isack Hadjar.
„Ein Traum ist geplatzt“
Am Freitag hat sich Liam Lawson erstmals öffentlich an seine Fans gewandt. „Es war seit meiner Kindheit mein Traum, ein Red-Bull-Fahrer zu sein“, schreibt der 23-Jährige. Er zeigt alte Kinderzeichnungen, Referate über F1-Idole und bedankt sich bei seinen Unterstützern: „Danke für all die Unterstützung – sie bedeutet mir die Welt.“ Seine Rückkehr zu Racing Bulls kommentiert Lawson versöhnlich: „Ich bin begeistert und bereit, an einem meiner Lieblingsorte wieder loszulegen.“
Unterstützung bekommt er auch von seiner Partnerin Hannah St. John: „Kopf hoch, Liebling! Zeig ihnen, was sie verpassen.“ Ex-F1-Pilot Robert Doornbos schreibt: „Das ist nur ein Kapitel in deinem Lebensbuch – das Beste kommt erst noch. Vollgas in Suzuka!“