Das letzte Geleit für einen Fußballkönig
Die brasilianische Fußballikone war ein Athlet der Superlative: Mit der Nationalmannschaft konnte er drei Weltmeistertitel erobern (1958, 1962, 1970), die FIFA kürte ihn - gemeinsam mit dem ebenfalls unvergessenen Diego Maradona – zum „Spieler des 20. Jahrhunderts“ und in seinen 1.390 Profipartien erzielte er sagenumwobene 1.301 Tore. Dass die Begräbnisfeierlichkeiten eines derartigen Titans in einem fußballverrückten Land wie Brasilien ebenfalls sämtliche Proportionen sprengen würden, war daher vorauszusehen.
Opulente Zeremonie
Und so geriet auch Pelés letzte Reise zu einem Triumphzug, auf dem Hunderttausende ihrem Fußballkönig huldigten. Die Bilder, die davon um die Welt gingen, stellten selbst die Grablegung so manches Staatsoberhauptes und Religionsführers in den Schatten. Bereits an Pelés offen in dem Stadion seines Heimatvereins FC Santos aufgebarten Sarg defilierten laut Medienberichten über 230.000 Fans vorbei – unter ihnen der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva und FIFA-Präsident Gianni Infantino. Den Weg zu seiner Begräbnisstätte legte der Leichnam auf dem Dach eines Feuerwehrautos zurück, das von Militärpolizisten in Galauniform flankiert von kilometerlangen Menschenschlangen begleitet wurde. Zu Grabe getragen wurde Edson Arantes do Nascimento – so lautet Pelés bürgerlicher Name – schlussendlich standesgemäß in dem rekordträchtigen Friedhofshochhaus Memorial Necropole Ecumenica. Die Anlage gilt mit 14 Stockwerken als welthöchstes Friedhofgebäude.