Österreicher gegen Real: Beim letzten Mal ging's 1:9 aus!
Ein österreichischer Trainer in einem Pflichtspiel gegen Real Madrid! Wenn am Mittwoch der UEFA Super Cup in Helsinki steigt, ist dies dank Oliver Glasner wieder einmal der Fall. Der Sieger der Europa League, eben Eintracht Frankfurt, trifft dabei traditionellerweise auf den Triumphater der Champions Leauge – also Real Madrid.
Ernst Happels bitterste Stunde
Es ist das erste Mal seit 32 Jahren, dass ein rot-weiß-roter Trainer ein Bewerbsmatch gegen die Königlichen absolviert hat – das war Ernst Happel, damals Trainer des FC Tirol, im Europacup. Es wurde die vernichtendste Niederlage in der großen Trainerkarriere vom "Wödmasta" – im Bernabéu gingen Pacult, Hörtnagl, Baur und Lindenberger mit 1:9 unter. Das 2:2 im Rückspiel am Tivoli war nur ein kleiner Trost...
Seither hat es zwei Europacup-Duelle von österreichischen Klubs mit Real Madrid gegeben, aber bei Tirol 1993 war ein Deutscher Trainer (Horst Köppel, 1:1 und 0:3) und Ivica Osim, der Sturm Graz beim 1:5 und dem 1:6 in der Champions League 1998 gegen Real betreute, war auch kein Österreicher. Duelle mit rot-weiß-roten Trainern bei ausländischen Klubs im Europacup hat es seither auch nicht gegeben.
Prestige-Match ohne Kostic
Das Aufeinandertreffen im charmanten, aber schon spürbar in die Jahre gekommenen Olympiastadion von Helsinki hat keine wirklich große Bedeutung, ist aber durchaus mit einem gewissen Prestige verbunden. Für Glasner und seine Eintracht wird es das erste Auftreten nach dem Abgang von Star-Spieler Filip Kostic: Der serbische Flügelspieler, seit Jahren der große Leistungsträger in der Frankfurter Offensive, hat sich zu Juventus Turin verabschiedet. "Dass er nicht dabei ist, ist eine sportliche Schwächung für uns", gibt Glasner unumwunden zu.
Angst vor einem Debakel wie von Happel im Herbst 1990 hat Glasner nicht. "Wir sind nicht ängstlich, sondern voller Vorfreude. Es gibt immer eine Chance, das haben wir in der Europa League vergangene Saison gezeigt!"