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Kevin Magnussen winkt zum Abschied in die Kamera
Haas trennt sich von Langzeitfahrer Kevin Magnussen.
Haas trennt sich von Langzeitfahrer Kevin Magnussen.
JURE MAKOVEC / AFP / picturedesk.com

Silly Season: Nächster F1-Fahrer fliegt raus

18.07.2024 um 13:47, Anna Kirschbaum
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Formel-1-Aus für Magnussen: Der Däne muss sein Cockpit bei Haas mit Saisonende räumen. Ein prominenter Nachfolger steht bereits in den Startlöchern.

Vor zehn Jahren ist er in der Königsklasse erstmals an den Start gegangen, nun könnte er ihr schon bald den Rückkehren kehren: Haas trennt sich von seinem Langzeit-Fahrer Kevin Magnussen. Sieben Jahre ist er mit nur kurzen Unterbrechungen für das US-Team gefahren, jetzt ist Schluss. Der Däne muss sein Cockpit mit Ende der Saison 2024 räumen. Haas will den 31-Jährigen aber in neuer Rolle behalten – der hat aber andere Pläne.

Aus bei Haas

Für Magnussen ist die Saison bisher durchaus durchwachsen verlaufen. Lediglich in Australien und Österreich hat er es bislang geschafft, in die Punkte zu fahren. Dass sich Haas nun, wenn auch nicht abseits, sondern zumindest auf der Rennstrecke von seinem Dauerfahrer lösen möchte, kommt daher wenig überraschend. Bereits einmal ist man getrennte Wege gegangen. 2020 musste Magnussen Haas verlassen. Seine Rückkehr folgte 2022 nach dem Ukraine Krieg, um den umstrittenen Russen Nikita Masepin zu ersetzen. Magnussens größter Erfolg bislang: eine Pole Position beim Brasilien-GPP 2022.

Wertvolle Erfahrung

147 Mal ist der Däne für Haas an den Start gegangen. "Kevin hat uns viel gegeben, auf und neben der Strecke. Seine umfangreiche Erfahrung in der Formel 1 und sein Wissen über unsere Arbeitsabläufe sind zweifellos von Wert für unser weiteres Wachstum und unsere Entwicklung", betont Teamchef Ayao Komatsu. Für den langjährigen Routinier hat man deshalb auch Zukunftshoffnungen, wie er verrät. "Ich hoffe, dass wir angesichts der besonderen Beziehung zwischen Kevin und dem Team einen Weg finden werden, in irgendeiner Form weiter zusammenzuarbeiten."

Magnussen will mehr

Doch Magnussen dürfte andere Pläne haben. Gegenüber dem Motorsportmagazin GPblog lässt er heute wissen, dass er keineswegs vor hat seine Rennkarriere zu beenden. Und damit nicht genug. Er hofft auch 2025 auf einen Startplatz in der Königsklasse. "Ich hoffe, dass ich in der Formel 1 bleiben kann, es gibt einige interessante Plätze", so Magnussen am Hungaroring.

Tatsächlich aber könnte das Aus bei Haas für ihn den endgültigen Abschied aus der Formel 1 bedeuten. Aktuell sind einige Fahrer auf der Suche nach einem neuen Rennstall – darunter etwa auch Ferrari-Fahrer Carlos Sainz, auf den einige Teams ein Auge geworfen haben. Die Marke Magnussen hingegen steht bei den Teams mit freien Plätzen dem Vernehmen nach nicht sonderlich hoch im Kurs.

Für den Fall, dass es mit einem neuen F1-Vertrag nichts wird, dürfte der Skandinavier aber auch schon vorgebaut haben. Bereits Ende Mai hat er angedeutet, der Königsklasse den Rücken kehren zu wollen. "Ich bin 31 und will nicht nur im Mittelfeld herumfahren. Le Mans oder Indy 500 sehen verlockend aus", hat Magnussen einen Abschied durchklingen lassen. Gegenüber Haas zeigt er sich heute jedenfalls dankbar: "Ich bin stolz darauf, für ein so tolles Team gefahren zu sein. Besonders danke ich Gene Haas, der mir 2022 eine zweite Chance gegeben hat, als ich dachte, meine Formel-1-Zeit sei vorbei."

Haas vor Neustart

Nach dem Abgang von Günter Steiner zu Beginn des Jahres bricht 2025 für Haas damit endgültig eine neue Ära an. Denn auch Routinier Nico Hülkenberg verlässt den Rennstall mit Ende der Saison. Der Deutsche wechselt zu Sauber. Sein Nachfolger wird der 19-jährige Brite Oliver Bearman aus der Ferrari-Nachwuchsakademie. Wer Magnussen ersetzen wird, ist unterdessen noch unklar. Die Gerüchteküche brodelt: Esteban Ocon, der sein Cockpit bei Alpine verloren hat, gilt aktuell als Top-Anwärter für den freien Sitz.

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