FC Barcelona sorgt für Besucher-Weltrekord
Vor zehn Jahren spielten in Spaniens selbst die Frauen-Klubteams von Barcelona, Atlético und Bilbao noch vor 150 Zusehern auf Gebietsliega-Sportplätzen weit außerhalb der Stadt. Schon die bloße Suche nach Ergebnissen der Matches war ein Unterfangen. Jetzt treffen sich Titelverteidiger FC Barcelona und der große Rivale Real Madrid im Viertelfinale des Frauen-Europacups im altehrwürdigen Camp Nou und über 90.000 Zuschauer im Stadion sind dabei.
Noch nie in der Geschichte des Frauenfußballs waren mehr Zuseher bei einem Match zweier Klub-Teams dabei und selbst die Barcelona-Herren haben bei ihrem ersten Heim-Clásico gegen Real nach Ende der Corona-Beschränkungen "nur" 86.000 Fans ins Stadion gelockt. "Es ist die eine Sache, überhaupt im Camp Nou zu spielen", so Barca-Flügelspielerin Caroline Hansen, "aber dann ist das Ding auch noch komplett voll und da geht jetzt nach dem Match auch keiner heim, die feiern uns alle... pure Gänsehaut!"
Extase auf den Rängen
Nach dem 3:1-Sieg im Hinspiel gewann Barcelona das Rückspiel trotz zwischenzeitlichem 1:2-Rückstand noch souverän 5:2, gerade bei den Toren zum 2:2 und zum 3:2 kochte das Stadion über. Das Team im eigenen Trikot gewann gegen das Team mit den Real-Madrid-Leibchen. Ob das Männer oder Frauen sind, war den Zusehern egal.
Genereller Boom erkennbar
Solche Spieler vor Moster-Kulisse gab es in den letzten Jahren immer wieder: 2019 gewannen Atléticos Frauen ein Liga-Match gegen Barcelona vor 60.700 Fans im Stadion, die Juventus-Frauen empfing in Italien die Fiorentina vor knapp 40.000 Tifosi, Englands Nationalteam empfing Deutschland im Webley vor 77.000 Leuten.
Und auch in diesem Europacup-Viertelfinale gab es Zahlen, die im Frauenfußball - und ja, natürlich bewegt sich der Alltags-Schnitt in den großen Ligen zumeist im niedrigen viertelligen Bereich - alles andere als alltäglich sind. Die ÖFB-Teamspielerinnen Sarah Zadrazil und Carina Wenninger spielten mit den Bayern vor 13.000 in München gegen Paris St. Germain und sie scheiterten im Rückspiel vor 27.000 im Prinzenpark nur hauchdünn in der Verlängerung.