Ein Däne hat schon das fixe Finalticket
Der Zusammenbruch des dänischen Superstars Christian Eriksen im Auftaktspiel gegen Finnland sorgte für den großen Schockmoment dieser Europameisterschaft. Millionen von TV-Zuschauern erlebten live mit, wie der 29-Jährige plötzlich ohne Fremdeinwirkung zusammenbrach und vor den Augen seiner Teamkollegen und Lebensgefährtin auf dem Rasen reanimiert werden musste. Während Eriksen im Rahmen einer Herzoperation einen Defibrillator implantiert bekam und erst vor wenigen Tagen das Krankenhaus verlassen durfte, kämpfte sein Team für ihn weiter – und schaffte den sensationellen Einzug ins Halbfinale. „Ich denke jeden Tag an Christian, vor dem Spiel und nach dem Spiel“, so Trainer Kasper Hjulmand. „Ich bin froh, dass er überlebt hat. Wir haben ihn bis hierhin mitgenommen und werden ihn nach Wembley bringen!“
Dass die Dänen trotz des Dramas beim Turnierauftakt auf einer Welle der Sympathie bis ins Halbfinale „surften“, hat neben der sportlichen Leistung sicher zu einem großen Teil mit den emotionalen Erlebnissen und Erfahrungen der vergangenen Wochen zu tun. Trainer Hjulmand meinte dazu in einem Interview: „Die Emotionen der letzten vier Wochen reichen für ein ganzes Leben. Wir haben dem Tod in die Augen gesehen, wie ich es nie mehr erleben möchte. Wir haben fast unseren besten Freund, unseren besten Spieler, das Herz unserer Mannschaft verloren.“
Kommt Eriksen zum Finale?
Für einen zusätzlichen Motivationsschub vor dem Halbfinale gegen England sorgte übrigens auch die UEFA: Der europäische Fußballverband lud Christian Eriksen, seine Lebensgefährtin und Lebensretter zum EM-Endspiel nach London ein. Und es versteht sich von selbst, dass sich der sympathische Offensivspieler nichts mehr wünscht, als seine Landsleute dort auflaufen zu sehen. Heute Abend wird sich zeigen, ob Eriksen der einzige Däne mit Finalticket bleibt – oder ob sein Team die ganz große Sensation schafft und für ein bilderbuchreifes Happy End sorgt.