Elfer-Nachspiel: Aufruf, schwarze Menschen zu lynchen
Das verlorenen Finale gegen Italien hat bei einem Teil der englischen Fans unfassbaren Hass ausgelöst. Experten sind sich einig, dass das nur ein Auslöser für den latenten Rassismus sei, der in England unter der Bettdecke schwele.
„Unter anderem trendet seit der Niederlage auf Twitter das N-Wort“, berichtet der auf Rassismus-Vergehen spezalisierte Journalist Stephan Anpalagan. Außerdem kursiere auf Instagramm ein Aufruf, schwarze Menschen zu bespucken, zu schlagen, zu vergewaltigen und zu lynchen. Jede Aktion wird mit punkten versehen: je gewalttätiger desto mehr Punkte.
Außerdem ist ein schwarzer Mann in die Themse geworfen worden. Davon soll es ein Video geben. Schwarze Bürgerrechtsorganisation rufen gar dazu auf, man solle das Haus nicht verlassen.
Boris Johnson: „Entsetzlich“
In der Zwischenzeit hat sich auch der englische Fußballverband zu Wort gemeldet: "Die FA verurteilt alle Formen von Diskriminierung und ist erschüttert über den Rassismus online, der in den sozialen Netzwerken auf einige unserer England-Spieler zielt", hieß es in einer in der Nacht zu Montag verbreiteten Stellungnahme. "Wir könnten nicht deutlicher machen, dass jeder, der hinter solch widerlichem Verhalten steckt, als Anhänger unseres Teams nicht willkommen ist. Wir werden tun, was wir können, um die betroffenen Spieler zu unterstützen und drängen zugleich auf die härtest möglichen Strafen für jeden, der verantwortlich ist", schrieb die FA weiter.
Auch der englische Premierminister Boris Johnson reagierte bestürzt auf die Ausschreitungen: „Entsetzlich. Dieses England-Team verdient es, als Helden verehrt und nicht rassistisch beschimpft zu werden“, twitterte der Regierungschef am Montagmorgen. „Die Verantwortlichen für diese entsetzlichen Beschimpfungen sollten sich schämen.“