Sensation: Anna Kiesenhofer holt sich Olympia-Gold
Die ersten olympische Medaille für Österreich - und dann gleich ein historischer Sieg. Die 30-jährige Anna Kiesenhofer aus Niederkreuzstetten im Weinviertel hatte wohl niemand auf dem Schirm, doch dann die Sensation. Gleich zu Beginn des Rennens sprintet Kiesenhofer los und bildet eine fünfköpfige Spitzengruppe, nach 137 km fährt sie mit knapp zwei Minuten Vorsprung ins Ziel.
Solofahrt für Kiesenhofer
Im Laufe des Rennens setzt sich Kiesenhofer ab und lässt ihre Mitstreiterinnen auf der 137-km-Strecke zurück und triumphierte nach einer 41-km-Solofahrt. Die beiden Favoritinnen Rio-Olympiasiegerin Anna van der Breggen und Ex-Weltmeisterin Van Vleuten haben sich definitiv verrechnet. Denn sie hatten die weitgehend unbekannte Wissenschaftlerin und Rad-"Amateurin" offensichtlich unterschätzt. Selbst in Österreich wurde sie nie als Medaillenhoffnung genannt. Die zweitplatzierte Niederländerin hatte im Ziel sogar geglaubt sie hätte das Rennen gewonnen, weil sie Kiesenhofer nicht am Schirm hatte.
Mathematikerin fest im Sattel
Anna Kiesenhofer studierte Mathematik an der Technischen Universität Wien und an der University of Cambridge. Seit 2017 arbeitet sie als Mathematikerin an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne in der Schweiz. Auf den Radsport hat sie sich relativ spät konzentriert, erst mit 22 Jahren. Zuvor war sie Triathletin, verletzungsbedingt konnte sie längere Zeit nicht laufen und konzentrierte sich ab 2014 voll auf den Radsport.
Glückwünsche aus Österreich
In einem ersten Statement gratulierte Harald Mayer, ÖRV-Präsident: "Wir dürfen Anna Kiesenhofer nicht nur gratulieren, sondern müssen uns bei ihr bedanken. Ihr Erfolg wird für mehr Aufmerksamkeit für den österreichischen Radsport sorgen."