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Ligaspiel in der Türkei
Nach der Prügelattacke muss der Klub-Boss in Haft.
Nach der Prügelattacke muss der Klub-Boss in Haft.
Abdurrahman Antakyali / Zuma / picturedesk.com

Schädeltrauma: Klub-Boss verprügelt Schiri

11.11.2024 um 14:07, Marcel Toifl
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Der ehemalige Klub-Chef des damaligen türkischen Erstligisten MKE Ankaragücü muss für mehrere Jahre in Haft. Er hat einen Schiedsrichter brutal verprügelt.

Ein Jahr nach einem folgenschweren Wutausbruch ist der ehemalige Klubchef von Ankaragücü, einem türkischen Erstligisten, Faruk Koca, verurteilt worden. Drei Jahre und sieben Monate muss Koca wegen schwerer Körperverletzung ins Gefängnis. Der Verurteilte hat den Schiedsrichter Halil Umut Meler zuerst mit einem Faustschlag niedergestreckt und dann weiter Gewalt angewendet.

Unfassbarer Wutausbruch

Nach einem heiß umkämpften Unentschieden zwischen dem damaligen Erstligisten MKE Ankaragücü und Çaykur Rizespor flammte der Zorn von Ankaragücüs damaligem Klubchef Koca auf. Der späte Ausgleich in der Nachspielzeit brachte ihn so in Rage, dass er auf Schiedsrichter Meler losging. Er schlug Meler zunächst mit der Faust ins Gesicht; der Referee ging zu Boden, doch das schien den wütenden Koca nicht zu bremsen. Laut Berichten türkischer Medien setzte er seine Drohungen fort und rief: „Ich werde dich fertigmachen!“

Schwere Verletzungen

Meler erlitt durch den Angriff Verletzungen am Auge und ein Schädeltrauma, wie später ein behandelnder Arzt feststellen konnte. Auf Videos des Vorfalls ist zu sehen, wie andere Anwesende Kocas Wutausbruch unterstützten und ebenfalls auf den Schiedsrichter eingetreten haben, während dieser am Boden lag.

Konsequenzen für Koca

Nach dem brutalen Angriff wurde die Liga vorübergehend ausgesetzt. Der türkische Fußballverband verhängte eine lebenslange Sperre gegen Koca. Die Strafe des Gerichts umfasst zusätzlich zur Gefängnisstrafe wegen Körperverletzung sechs Monate Haft wegen Bedrohung und fünf Monate auf Bewährung. Drei weitere Beteiligte müssen ebenfalls mit Haftstrafen rechnen.

Zunächst verteidigte sich Koca noch und schob die Schuld auf angeblich „provokatives Verhalten“ des Schiedsrichters. Doch später folgte ein Rückzieher: In einer Stellungnahme auf der Plattform X zeigte er sich zerknirscht. Er räumte ein, dass es für sein Verhalten keine Rechtfertigung gäbe und dass er sich für sein Handeln schäme. Doch die Reue kam für ihn zu spät – der Schaden war angerichtet.

Kritik bis in höchste Kreise

Wie die deutsche Welt berichtet, hatten die Geschehnisse sogar Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan auf den Plan gerufen, der betonte: „Sport bedeutet Frieden und Brüderlichkeit.“ Er machte klar, dass Gewalt im Sport inakzeptabel sei und dass der Staat ein solches Verhalten niemals dulden werde.

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