5 Gründe, warum Dominic Thiem immer noch super-populär ist
Die unglaubliche Unterstützung, die Dominic Thiem im Dreistunden-Krimi gegen Tommy Paul am Dienstag zum Sieg trieb, war der ultimative Beweis: Österreichs größter Tennis-Hero seit Thomas Muster hat nichts von seiner Popularität eingebüßt. Dabei war der Erfolg über Paul sein erster bei einem der 27 größeren Turniere auf der Tour (Grand Slams, 1.000-er und 500-er) seit dem 12. Mai 2021 und dem Erstrunden-Erfolg über Marton Fucsovics in Rom.
Aber warum ist das so?
1.: Er ist ein netter Kerl
Mancherorts ist Thiem als Langweiler verschrien, dabei bietet er einfach kaum negative Angriffsfläche. Wo sich ein David Alaba extravagant kleidet, ein Marko Arnautovic vom Prolo-Image nicht loskommt und Manuel Feller oft eher wie ein Entertainer statt wie ein Skirennfahrer wirkt, gibt es solche Tendenzen bei Thiem nicht. Die Menschen können sich mit einem offenkundig normal gebliebenem jungen Mann indentifizieren, der Erfolg hat.
2.: Comeback-Story
Wie einst bei Franz Klammer, Hermann Maier oder Niki Lauda: Es gibt kaum etwas, was Fans so fesselt und wo so mitgefiebert wird, wie bei einer möglicherweise großen Comeback-Story eines beliebten Sportlers. Thiem war monatelang verletzt, stolperte dann von Niederlage zu Niederlage, war ganz am Boden. Nun geht es in den letzten Wochen wieder spürbar bergauf – das weckt die Emotionen bei den Anhängern.
3.: Er spielt attraktives Tennis
Auf seine Vorhand kann sich Thiem auch sieben Monate nach seiner Rückkehr auf die Tour nicht verlassen, vieles andere klappt aber schon wirklich gut – vor allem seine krachende Rückhand Longline. Das kraftvolle, athletische Tennis eines Dominic Thiem fesselt die Zuseher, sie wollen mehr davon sehen und sie sind dankbar, wenn sie sehen: Domi arbeitet sich zu dieser Spielweise zurück.
4.: Die Kritiker widerlegen
Er schafft es nicht mehr. Ihm fehlt der Biss. Er hinterfragt sich nicht genug selbst. Von Michael Stich bis zu skeptischen Tennis-Fans: Wie viele haben Thiem schon abgeschrieben! Es ist auch noch längst nicht gesagt, dass sein Comeback letztlich, wenn man in einigen Monaten oder Jahren zurückblickt, als gescheitert gelten muss. Nur: Zumindest fehlenden Kampfgeist kann man ihm nicht unterstellen - gegen Hurkacz und Paul hat er innerhalb von fünf Tagen zweimal noch gewonnen, nachdem er zwei Matchbälle abzuwehren hatte. Auch das erkennen die Menschen an.
5.: Österreicher in einem Welt-Sport
Die ÖSV-Skifahrer in allen Ehren: Aber im weltweiten Vergleich ist der in Österreich so populäre Wintersport ein absolutes Nischenprogramm. Als langjähriger Top-5-Spieler und US-Open-Sieger ist Dominic Thiem als Spitzen-Athlet in einer absoluten Welt-Sportart tatsächlich auf dem ganzen Globus bekannt. Und so viele heimische Sportler in solchen Disziplinen mit globalem Appeal gibt es nun mal nicht. Kein Wunder also, dass sich die heimischen Fans wünschen, dass Domi wieder an die Spitze zurückkehrt!