Donauinselfest 2024: Punkrockband vom Festival geschmissen
Die deutsche Punkrockband Itchy, früher bekannt als Itchy Poopzkid, hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2000 einen festen Platz in der europäischen Punkszene erspielt. Die Band aus Eislingen/Fils besteht aus Sebastian "Sibbi" Hafner, Daniel "Panzer" Friedl und Max Zimmer, der seit 2011 dabei ist. Beim diesjährigen Donauinselfest sorgten sie für mächtige Schlagzeilen.
Rede mit Konsequenzen
2017 beschloss die Band, ihren Namen zu ändern und als Itchy weiterzumachen. Dieser Schritt markierte eine neue Ära in ihrer musikalischen Reise. Ihr siebtes Studioalbum All We Know", das im selben Jahr veröffentlicht wurde. Beim Wiener Donauinselfest 2024 gaben die Jungs einer Klimaaktivistin der "Letzte Generation" eine Bühne. Diese nutzte die Zeit, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen – mit Folgen.
✅Doch keine Störung am #Donauinselfest:#Itchy musste ein Konzert wegen eines Klimakrisen-Extremwetters abbrechen. Deswegen haben Sie uns heute ihre Bühne geliehen. Der Veranstalter hat uns den Ton abgedreht.
Die Klimakrise ist die größte "💩-Bedrohung" unserer Zeit! pic.twitter.com/S4jdSSgkJY— Letzte Generation Österreich (@letztegenAT) June 22, 2024
Vom Donauinselfest geschmissen
In einer kurzen Songpause gab Sänger Daniel einer Aktivistin der "Letzte Generation" die Möglichkeit, etwas zum Klimawandel und der aktuellen Klimakrise zu sagen. Mittendrin wurde das Mikrofon abgeschaltet und die Band vom Festivalgelände verwiesen. "Wir trocknen mit Panzers Haarfön stundenlang unser Equipment, spielen anschließend eine schöne Show vor tollem Publikum beim Donauinselfest in Wien und werden direkt nach dem Konzert offiziell vom Veranstalter vom Festivalgelände geschmissen, weil wir uns während der Show zusammen mit der Organisation "Letzte Generation" friedlich FÜR (!) Klimaschutz starkgemacht haben", so die Band in einem aktuellen Statement auf Facebook.
"Wir nehmen die Klimabewegung sehr ernst"
Mittlerweile haben sich auch die Veranstalter des Donauinselfestes zu Wort gemeldet. Als größtes Open-Air-Festival Europas sei man um Sicherheit bemüht – dass die Klimakrise deshalb weniger ernst genommen wird, ein Missverständnis. "Wir nehmen die Klimabewegung und ihre Anliegen sehr ernst", heißt es im offiziellen Statement des Veranstalters. Als Organisator sei es aber primär um das Wohl der Besucher gegangen.
Der Auftritt der Klimaaktivistin sei zwar friedlich, aber unangekündigt und daher nicht vollständig einschätzbar gewesen. Nachdem der Aktivistin das Mikrofon abgestellt worden war, hätte die Band ihren Auftritt zu Ende spielen können. Danach sei sie aufgefordert worden, den Backstage-Bereich zu verlassen. "Wir tragen die Verantwortung für alle auf dem Fest und deshalb behalten wir uns auch vor, entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen, um den reibungslosen Ablauf zu garantieren", begründet der Veranstalter den Geländeverweis. "Wir veranstalten das größte Freiluftfestival bei freiem Eintritt in Europa und sind sehr stolz darauf, dass es hier so friedlich und professionell abläuft."