Hollywood trauert: Harry Potter-Star ist gestorben
Die britische Schauspielerin Maggie Smith ist laut ihrem Sprecher im Alter von 89 Jahren verstorben. „Mit großer Trauer müssen wir den Tod von Dame Maggie Smith bekannt geben“, bestätigten ihre Söhne Toby Stephens und Chris Larkin (bürgerlicher Name Christopher Stephens) gegenüber der BBC den Tod ihrer Mutter. Sie sei friedlich in einem Krankenhaus verstorben, teilte die Familie mit.
Maggie Smith war zuletzt vor allem für ihre Rolle der Professorin Minerva McGonagall in den Harry Potter-Verfilmungen und als Violet Crawley in der englischen Dramaserie "Downton Abbey" bekannt.
Oscar als beste Hauptdarstellerin
Die 1934 in Ilford, Essex, geborene Charakterdarstellerin zählte jahrzehntelang zu den gefragtesten Schauspielerinnen der Kino- und TV-Branche. Ihr Bühnendebüt feierte sie bereits 1952 als Viola für die Oxford University Dramatic Society in William Shakespeares Komödie "Was ihr wollt". Nur zwei Jahre später hatte sie ihre ersten kleinen Filmrollen. Der internationale Durchbruch gelang ihr schließlich 1965: Als Desdemona in Laurence Oliviers "Othello" lieferte sie eine außergewöhnliche Schauspielleistung ab, die ihr ihre erste Oscar-Nominierung einbrachte. Zwei Jahre später – 1967 – war es dann so weit: Für ihre Darstellung in "Die besten Jahre der Miss Jean Brodie" wurde sie mit dem Oscar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. In den darauffolgenden Jahrzehnten war sie immer wieder in erfolgreichen Kino-, Fernseh- und Theaterproduktionen zu sehen.
Smith erobert Hollywood
Maggie Smiths umfangreichen Karriereweg nachzuzeichnen, ist schier unmöglich. Insgesamt wirkte sie in etwa 70 Film- und Fernsehproduktionen mit. Vor allem durch starke Darstellungen exzentrischer Charaktere machte sich die Grande Dame einen Namen und entwickelte einen unverwechselbaren Charme. Seit Anfang der 90er Jahre war sie vermehrt in Hollywood-Produktionen zu sehen. Unter anderem als Wendy in Steven Spielbergs "Hook" (1992), als Mutter Oberin in "Sister Act 1 und 2" (1992/1993) sowie als knallharte Geschäftsfrau in "Der Club der Teufelinnen" (1996) an der Seite von Bette Midler, Goldie Hawn und Diane Keaton.
Paraderolle in Harry Potter
Einer jüngeren Generation wurde die Britin schließlich durch ihre Paraderolle der Professorin Minerva McGonagall in der Verfilmung der Harry Potter-Reihe (2001 bis 2011) bekannt. Neben Alan Rickman und Robbie Coltrane war Smith die Einzige, die von Autorin Joanne K. Rowling persönlich gebeten wurde, eine Rolle zu übernehmen. Nach den Potter-Filmen folgte die britische Fernsehserie "Downton Abbey", eine fesselnde Geschichte über das Schicksal einer Adelsfamilie und ihres Personals zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Brustkrebs und zwei Ehen
Abseits von Bühne und Leinwand war Maggie Smith für ihre Zurückhaltung bekannt und galt als medienscheu. In ihrem Privatleben herrschte nicht immer eitler Sonnenschein. Von 1967 bis 1975 war Smith mit ihrem Schauspielkollegen Robert Stephens († 1995) verheiratet. Die Ehe beschrieb sie später als „sehr, sehr turbulent“, Stephens sei labil und dem Alkohol zugeneigt gewesen. Mit ihm hatte sie zwei gemeinsame Söhne, Christopher und Toby Stephens, die ebenfalls Schauspieler sind. Das zweite Mal heiratete sie 1975 den Drehbuchautor Beverley Cross, mit dem sie bis zu dessen Tod 1998 verheiratet war. Zu ihren Freunden zählten unter anderem Rex Harrison († 1990), Judi Dench und Helen Mirren. Einen gesundheitlichen Rückschlag erlitt die Charakterdarstellerin 2008, als bei ihr Brustkrebs diagnostiziert wurde.
Hochkarätige Auszeichnungen
Für ihre Leistungen erhielt Maggie Smith zahlreiche hochkarätige Auszeichnungen. Darunter zwei Oscars, fünf BAFTAs, vier Emmys und drei Golden Globes. Die British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) ehrte sie mit einem Spezialpreis für ihr Lebenswerk. 1994 wurde Smith in die Hall of Fame aufgenommen. Eine besondere Ehre wurde ihr 1970 zuteil, als sie von der britischen Königin Elisabeth II. zum Commander of the Order of the British Empire (CBE) ernannt und 1990 zur Dame Commander of the British Empire (DBE) erhoben wurde. 2014 folgte die Ernennung zum Companion of Honour.