Hollywood trauert: „Blade Runner”-Star ist tot
Der einflussreiche Filmkritiker Roger Ebert formulierte einst die „Stanton-Walsh-Regel”, die besagt, dass kein Film, in dem M. Emmet Walsh oder Harry Dean Stanton mitspielen, völlig schlecht sein könne. Nun wurde bekannt, dass Walsh („Blade Runner”, „Blood Simple”) im Alter von 88 Jahren verstorben ist.
Walsh erlitt Herzstillstand
Wie sein Management mitteilte, erlitt der 88-Jährige in einem Krankenhaus in St. Albans im US-Bundesstaat Vermont einen Herzstillstand. Walsh wurde 1935 in Ogdenburg, New York, als Sohn eines Zollbeamten geboren, war nie verheiratet und hinterlässt keine Kinder. Wie „The Hollywood Reporter” schreibt, soll er 2015 in einem Interview gesagt haben: „Wenn du einen anderen Schauspieler heiratest, gibt es immer Konkurrenz. Und wenn du einen 'Zivilisten' heiratest, verstehen sie nicht, was du tust und warum du für mehrere Monate nach, sagen wir, Nova Scotia reisen musst.” Außerdem habe er nie eine Frau getroffen, die „dumm genug war, ihn für einen guten Fang zu halten”.
Gefragter Nebendarsteller in Hollywood
Seit den 1960er Jahren wirkte der gebürtige New Yorker in über 200 Film- und Fernsehproduktionen mit, meist als Nebendarsteller. Auf der großen Kinoleinwand war er erstmals in den 70er Jahren im Oscar-prämierten „Asphalt Cowboy” zu sehen – damals noch in einer kleinen Komparsenrolle als Buspassagier. 1978 spielte er an der Seite von Dustin Hoffman in dem Kriminaldrama „Stunde der Bewährung”.

Berühmt mit zwielichtigen Charakteren
Einem breiten Publikum wurde er jedoch erst als abgebrühter Polizist im Blockbuster „Blade Runner” (1982) mit Harrison Ford in der Hauptrolle bekannt. Als skrupelloser Privatdetektiv brillierte er in dem Thriller „Blood Simple – Eine mörderische Nacht”. Diese Rolle brachte ihm den „Independent Spirit Award” als bester männlicher Hauptdarsteller ein. 2004 stand Walsh außerdem mit Tim Allen für „Verrückte Weihnachten” vor der Kamera. Zuletzt war der US-Amerikaner in dem Kriminalfilm „Knives Out – Mord ist Familiensache” (2019) sowie in der Independent-Komödie „A Little White Lie” (2022) zu sehen.
