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Ein schwarz-weißes Foto von einem Mann mit Brille
Starfotograf Kristian Schuller
Starfotograf Kristian Schuller
atelierjungwirth.com/Kristian Schuller

Kristian Schuller: "Ich mag starke Frauen wie Heidi"

16.06.2024 um 09:57, Cornelia Scheucher
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Im Interview spricht Starfotograf Kristian Schuller über Heidi Klum, seine Heimat Rumänien und wieso mehr Farbe jedem guttun würde.

weekend hat in einem Interview mit Fotograf Kristian Schuller über seine beeindruckende Reise von Rumänien nach Deutschland und wie seine Kindheitserfahrungen ihn geformt haben. Schuller, bekannt für seine Modefotografien und langjährige Zusammenarbeit mit Heidi Klum bei Germany's Next Topmodel, teilt Einblicke in seine kreative Welt. Er erzählt von den prägenden Momenten seiner Karriere, seinen Studien bei der legendären Vivienne Westwood und seiner neuesten Ausstellung in Graz.

Von Rumänien nach Deutschland

weekend   Du bist in Rumänien aufgewachsen und dann nach Deutschland ausgewandert: Inwiefern hat das deine Arbeit geprägt? 
Schuller: Rumänien zu Zeiten des Kommunismus war Grau in Grau. Am Land war es schön, aber in der Stadt war das schon heftig. Und dann habe ich irgendwann als kleiner Junge die ersten Bilder aus Paris und New York in der Vogue gesehen. Das hat mir gezeigt, dass es Orte gibt, an denen das Licht heller strahlt und die Farben intensiver sind. Und dort hat es mich hingezogen. 

weekend   Also wusstest du bereits recht früh, dass du in die Modebranche möchtest?
Schuller: 
Mit zwölf war mir klar, wo es hingehen sollte. Danach habe ich meine Entscheidung nie mehr hinterfragt. 

weekend   Deine Entscheidung hat dich schlussendlich ganz nach oben gebracht: Wie blickst du heute auf den kleinen Kristian in Rumänien zurück?
Schuller: 
Ich bin in einem kreativen Haushalt aufgewachsen und Träumen war mir erlaubt. Ich wusste aber auch, dass nur ich mir meine Wünsche erfüllen kann. Ich glaube der schönste Moment war, als ich realisiert habe, dass ich nicht mehr der kleine Junge voller Träume bin, sondern der Mann, der sie nun lebt. Und Hollywoods Glitzerwelt hat mich nicht einmal enttäuscht (lacht). Die Branche macht mir nach wie vor unglaublich viel Spaß. 

Ich liebe starke Frauen, die mich fordern.

Schuller über Frauen

Schüller über Heidi Klum und Vivienne Westwood

weekend   Vielen bist du vor allem aus Germany's Next Topmodel bekannt. Heidi Klum spaltet die Gemüter: Wie empfindest du die Zusammenarbeit mit ihr?
Schuller: Ich werde das so oft gefragt und habe nur eine Antwort darauf: Wenn ich sie nicht mögen und schätzen würde, dann wäre ich nicht schon so lange beim Format dabei. Ich liebe starke Frauen, die mich fordern und konsequent ihren Weg gehen. Heidi tut das. 

weekend   Apropos starke Frauen: Du hast Modedesign bei Vivienne Westwood studiert. Wie war sie als Person?
Schuller: 
Wirklich toll. Vivienne hatte eine Vision und war äußerst meinungsstark. Sie konnte deine Sichtweise auf Dinge grundlegend verändern. Das hat mich beeindruckt. 

Ein Mann mit Brille schaut zwischen pinken Blumen hervor
Portrait von Kristian Schuller

Man muss sich nicht alles schön reden, aber oft kann es helfen, den Blickwinkel zu ändern.

Schuller über das Leben

Ausstellung in Graz

weekend   Deine neue Ausstellung in Graz gibt einen Rückblick auf die letzten 20 Jahre deiner Arbeit: Gibt es ein Lieblingsbild?
Schuller: 
Das ist wie die Frage nach dem Lieblingskind und beide kann ich mit einem klaren 'Nein' beantworten. Diese Bilder sind meine Erinnerungen, mein Leben und somit Wegpunkte meines kreativen Arbeitsprozesses. Es gibt auch viele Bilder, die nicht ausgestellt werden und das hat seinen Grund. 

weekend   Du hast die Tage während der Ausstellungseröffnung in Graz verbracht. Magst du die Stadt?
Schuller: Einer der liebsten Aspekte meines Berufs ist, dass er mir ermöglicht hat, die Welt zu sehen. Und Graz erinnert mich sehr an meine Heimat. Ich bin mit Paradeisern, Zwetschken und viertel neun aufgewachsen (lacht). Spaß beiseite, ich habe letztens mit einem Team in Atlanta telefoniert und kurz mein Handy in die Gassen von Graz gehalten, um ihnen zu zeigen, wo ich gerade bin. Ich glaube jeder einzelne von ihnen war neidisch. 

weekend   Schuller steht für Opulenz, Kreativität und Lebhaftigkeit: Braucht die Welt im Allgemeinen mehr Farbe?
Schuller: 
Wenn Farbe bedeutet, dass die Menschen wieder positiver denken, dann definitiv ja. Man muss sich nicht alles schön reden, aber oft kann es helfen den Blickwindel zu ändern. Und zu erkennen, dass manche Dinge nur halb so schlimm sind, wie man vielleicht glauben möchte. 

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